"FRAU WANKAS KLARE Aussage zur zentralen Position der Fachhochschulen für Deutschlands Innovationskraft ist ermutigend. In der Tat wird es jedoch immer schwieriger, FH-Professuren zu besetzen, denn die Anforderungen sind wegen der unabdingbaren wissenschaftlichen und berufspraktischen Doppelqualifikation hoch. Die Ankündigung eines Programms zur Personalgewinnung und –entwicklung an FHs, das sich eng an den Empfehlungen des Wissenschaftsrates orientieren soll, lässt daher hoffen.
Eine Ausgestaltung als „Instrumentenkasten“, der hinsichtlich strategischer Ausrichtung der einzelnen FH flexibel ist und langfristig angelegt sein soll, kann ich nur begrüßen. Ein Strategiedefizit von FHs gegenüber Universitäten können wir dagegen nicht bestätigen. Die FHs haben einen klaren Auftrag für ein berufsfeldorientiertes Studium und angewandte Forschung. Sie haben diesen Auftrag über die Jahre strategisch ausdifferenziert – so wurden beispielsweise besondere Schwerpunkte im Dualen Studium, im Innovationstransfer mit regionalen KMU und in der Internationalisierung gesetzt. Die FHs benötigen für die systematische Nachwuchsentwicklung auch endlich eine ernsthafte Anstrengung aller Beteiligten für die Schaffung kooperativer Promotionskollegs mit dezidierter Anwendungsorientierung - dies sollte im Programm verankert werden.
Eine schnellere Konkretisierung des Programms wäre wünschenswert gewesen, denn das Thema eilt und die Unwägbarkeiten einer möglichen Ausschreibung erst im Sommer 2018 sind hoch. So hilfreich immer neue befristete Programme für unterschiedliche Themen auch sein mögen, muss doch auf die wesentliche Herausforderung hingewiesen werden: es gilt, die Grundfinanzierung aller Hochschulen zu sichern!"
Andreas Zaby ist Präsident der Hochschule für Wissenschaft und Recht (HWR) Berlin und Vorsitzender des FachhochschulnetzwerksUAS7.
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GoaCDtTd (Montag, 26 September 2022 06:48)
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