Der Rat für Kulturelle Bildung kritisiert in seiner heute erscheinenden Denkschrift, wo die Bildungspolitik bei der "digitalen Bildung" zu kurz greift. Ein Gastbeitrag von Benjamin Jörissen.
Musik mit Obst und Gemüse programmieren. Foto: Forum Bildung Digitalisierung.
BEI DER FRAGE, wie die Digitalisierung Einzug in die Schule hält, herrscht meist Einigkeit darüber, dass es nicht mehr um das "Ob", sondern um das "Wie" geht. Angesichts der Strategie der Kultusministerkonferenz zur "Bildung in der digitalen Welt" oder der "Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft" des Bundesbildungsministeriums ließe sich nun annehmen, dass die Ausgangslage für den digitalen Wandel der Schulen nicht die schlechteste sei. Richtet man jedoch den Blick auf die gegenwärtigen bundes- und landespolitischen Diskussionen, stellt sich der Eindruck ein, die Digitalisierung wird abermals vorrangig als technische Angelegenheit betrachtet.
Eine Reihe politischer Äußerungen berücksichtigen weder das originär Innovative der digitalen Medien noch treffen sie den Kern einer weitreichenden Schulentwicklung. Da die Digitalisierung das Selbstverständnis der Schulen sowie die dort praktizierten Lernformen berührt, erfordert der digitale Wandel nicht nur "Kompetenzmodelle", sondern einen kulturellen Schulentwicklungsprozess. Dass es sich lohnt, diesem Gedanken vertiefend nachzugehen, verdeutlicht die Denkschrift des Rates für Kulturelle Bildung mit dem Titel "Alles immer smart. Kulturelle Bildung, Digitalisierung, Schule", die heute erscheint.
BENJAMIN JÖRISSEN ist
Professor für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 2018 wurde er Mitglied im Rat für Kulturelle Bildung.
Foto: Anita Back_MUTIK.
Zur kulturellen Dimension
Die Denkschrift des Rates ist von der Überzeugung getragen, dass man die Digitalisierung weder hinreichend erklären noch sinnvoll (mit-) gestalten kann, wenn man nicht zugleich ihre kulturelle Dimension berücksichtigt. Die Forschung hat in Deutschland im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte vielfältig aufgezeigt, dass es sich bei der Digitalisierung vor allem um kulturelle Prozesse auf breiter Basis handelt – von der Durchdringung unserer Alltagspraxis bis hin zum Entstehen genuin digitaler (Sub-) Kulturen und Szenen. Folgt man dieser Einsicht, dann öffnen sich bildungspolitisch und pädagogisch wichtige Perspektiven. Dabei spielen künstlerische, kreative und ästhetische Tätigkeiten und Interessen
eine Rolle, seien sie aktiv oder passiv, sub-, off-, pop- oder hochkulturell, visuell, auditiv, performativ oder vielleicht auch kulinarisch ausgerichtet.
Wie und wieso? Drei Gründe
1. Weil digitale Weltzugänge, zumal in der Jugendkultur, eine hochgradig ästhetisch und auch emotional besetzte Angelegenheit sind, die mit Fragen von Identität und von Werten und deren Aushandlung verknüpft sind. Digitalisierung verändert nicht nur den Gebrauch unserer Sinne, sondern sie bringt ihre eigenen Ästhetiken, Räume und Materialitäten ins Spiel. Von der unbewussten Datenspur über das Selfie, vom Youtube-Channel bis zum "Quantified Self", das sein Selbstverhältnis als Zahlenverhältnis gestaltet und Anerkennung in "Likes" misst, verbinden sich diese Momente des Digitalen, Ästhetischen und der Identität. Kulturelle Bildung setzt genau dort ein: bei Performance und Ausdrucksfähigkeit, bei Fragen der Identität und der Anerkennung. Sie eröffnet den Zugang zum ästhetischen Urteil über das digitalisierte Alltagsleben und damit Möglichkeiten der Positionierung.
2. Weil ästhetische Prozesse ein hohes Maß an Engagement mit sich bringen. Sie motivieren durch positive, sinnliche Erfahrungen, sie fordern die Urteilsfähigkeit heraus, sie bringen schließlich Lernprozesse in Gang – einerseits im direkten Bezug auf die jeweilige ästhetische Praxis selbst, aber auch darüber hinaus. Wer sich intensiv mit Bildwelten, Sound- und Musikwelten, Performance, Tanz, Literatur, Sprachkunst usw. auseinandersetzt oder sogar selbst gestaltet, erwirbt Wissen über deren jeweilige ästhetische Prinzipien und ihre Bedeutung, aber auch über ihre Kontexte, ihre materiellen und technischen Grundlagen. Wo sich ästhetische Praktiken im post-digitalen Zeitalter mit digitaler Kultur und Technologie verbinden, werden sie zu einem wichtigen Aspekt von Bildung in der digitalisierten Welt. Nicht nur im künstlerischen (Indie-) Gamedesign und in Maker-Szenen spielt Digitalität eine Rolle, sondern in allen ästhetischen Bereichen. Denn die neuen medialen Möglichkeiten (und – siehe Musikbusiness – auch Zwänge!) ergänzen, erweitern und verändern die Künste und ihre mediale Basis massiv und in rasanter Geschwindigkeit.
3. Weil die Diskurse der Künste schneller als andere gesellschaftliche Bereiche Veränderungen aufgreifen, diese ästhetisch verarbeiten und zugänglich machen. Denn sie spielen grundsätzlich mit dem Spannungsfeld von Ästhetik und Medialität. Während Digitalisierung gesellschaftlich und politisch in Deutschland (leider) eben erst so richtig entdeckt wird, ist der Diskurs um "Post Internet Art" schon beinahe durch. Konkrete Beispiele für solche Perspektiven in den Künsten? Visual arts, Malerei, (Post-) Fotografie (Petra Cortwright, Sherry Levine), Performance/Theater (Machina Ex; Rimini Protokoll), Tanz (Li Alin; Fabien Prioville), Plastik (Artie Vierkant, Oliver Laric), Installation (Lawrence Abu Hamdan), Medienkunst (Rosa Menkman), Gaming (Ian Cheng, Bill Viola). Für die Musik bräuchte es einen eigenen Beitrag, nur um die Vielzahl der Durchdringungen von Musik und Digitalität, von der algorithmischen und digitalen Komposition über die elektronische Musik bis hin zur Streaming-Gegenwart, App-Musik, Live-Coding, hybriden Instrumenten halbwegs in den Blick zu bekommen. Künste und ästhetische Prozesse haben sich seit Jahrzehnten enorm intensiv mit Digitalität in all ihren Spielarten auseinandergesetzt, sie exploriert, adaptiert, kritisiert, dekonstruiert und umgeschrieben. Dieses künstlerische Wissen wird durch kulturelle Bildung (potenziell) pädagogisch fruchtbar gemacht.
Empfehlungen an Politik und Praxis
Klar ist damit: Am Ende geht es in der Schule nicht nur um Technik, sondern um die pädagogischen, und das heißt: um die kulturellen, Bedingungen der Digitalisierung sowie um die Ermöglichung substanzieller Erfahrungen. Souveränität in der digitalen Welt anzustreben setzt eine Urteilsfähigkeit voraus, die weit über technisches Wissen und mediale Nutzungskompetenzen hinausgeht.
Dass die Potenziale, die von den pädagogischen Feldern der Kulturellen Bildung und ästhetischen Prozessen in Bildungskontexten ausgehen, auch im Hinblick auf die digitale Transformation zur post-digitalen Kultur und Gesellschaft verwirklicht werden können - davon sind wir noch ein Stück weit entfernt. Doch Anfänge sind gemacht – in der Praxis und in der Forschung zur kulturellen Bildung.
Daher ist es nun an der Zeit, entsprechende nachhaltige Maßnahmen einzuleiten. Diesbezüglich gibt der Expertenrat in seiner Denkschrift einige Empfehlungen an die Politik und die Schulen, so etwa zur Entwicklung der Lehreraus- und -fortbildung, zur gezielten Weiterbildung und Einbeziehung von Akteuren Kultureller Bildung sowie zur Ausweitung von Kooperationen mit solchen außerschulischen Kulturinstitutionen, die bereits in der digitalisierten Gegenwart angekommen sind.
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Reinhart Gruhn (Donnerstag, 17 Januar 2019 10:29)
Gibt es tatsächlich eine digitale Kultur in einer digitalisierten Welt oder sollte man nicht eher von einer medialen Kultur sprechen, die durch digitale Prozesse transformiert und revolutioniert wird?
Udo Michallik (Freitag, 18 Januar 2019 11:28)
Wir haben ja in Kürze die Gelegenheit diese Fragen und die Denkschrift zu diskutieren. Ich freue mich darauf, weil es mir die Gelegenheit gibt, einmal mehr zu betonen, dass die Strategie der Länder zur Bildung in einer digitalen Welt kein monolithisches Produkt für die Ewigkeit ist. Im Abspann der Strategie steht geschrieben: Wir werden diese Strategie fortschreiben. Zwangsläufig werden wir im Engeren dann Fragen von Lernen und Lehren diskutieren. Zur Ehrlichkeit gehört auch, dass wir an der Stelle von der Wissenschaft ziemlich alleine gelassen wurden. Aber ich mag das nicht rückwärtsgewandt beklagen. Es ändert nichts. Ich bin bekannt dafür, potentialorientiert die Herausforderungen anzugehen und nicht anderen ihre Defizite vorzuhalten. Gleichwohl müssen wir eingestehen, dass zu Recht wir bei unseren Lehrerinnen und Lehrern mit überzeugenden didaktischen Konzepten und neuen Methoden für diese neue Kultur werben müssen. Es ist gut, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass das «Digitale» jetzt überall Einzug hält.
Laubeiter (Dienstag, 22 Januar 2019 10:00)
Mir geht es beim Lesen dieses Textes so, dass die vielen Worte in ihm, deren Sinn ich nicht genau kenne, weil sie in Texten, die zu meinem Alltag gehören, nicht vorkommen, dass also die vielen fremden Worte dazu führen, dass ich das Gefühl habe, der Autor will Überlegenheit demonstrieren und möglichst unverstanden bleiben. Geht es darum, dass im Kunstunterricht in Zukunft nicht mehr nur Wasserfarben, Aquarell und Kohle die Werkzeuge sein sollen, sondern rechnergestütztes Design von elektronischen Artefakten?
Ann-Kathrin Stoltenhoff (Freitag, 25 Januar 2019 12:17)
Ich teile die Beobachtung, dass die KMK u.a. bildungspolitishe AkteurInnen eine stark auf technische Aspekte fokussierte Perspektive auf neue digitale Medien und Bildung vertreten. Vergleicht man die Papiere der KMK aus den 1990er Jahren mit den aktuellen Papieren zur "Bildung in der digitalen Welt" sowie mit den Konzepten und Pressemeldungen des BMBF zum DigitalPakt Schule, hat sich das Vokabular zwar leicht verändert – Medien stehen jedoch weitgehend synonym für digitale Endgeräte. Das ist eine Perspektive, die sich auch in Schulen mit Medienprofil findet. Medien werden vorwiegend als erlern- und beherrschbare Tools verstanden – nicht als subjektivierende Medialität. Das ist aber nicht alles. Im hegemonialen Diskurs um Schule, Medien und Bildung (Presse wie auch Fachdiskurs) findet eine Toolisierung sowohl von Medien als auch von Bildung statt, die bedenklich ist. Die Art und Weise, in der Medien – Medialität – Subjekte – Geräte derzeit häufig miteinander in ein bestimmtes Verhältnis gebracht werden, unterliegt einem Nützlichkeitsdenken, das alles und jedes sowie alle und jeden für steuerbar hält.
Benjamin Jörissen (Montag, 28 Januar 2019 11:00)
@ Udo Michallik
Lieber Herr Michallik,
vielen Dank für Ihre Anregung zu einer umfassenden Betrachtung des Themas – ich freue mich ebenfalls sehr auf die öffentliche Podiumsdiskussion am 18. Februar in der Komischen Oper, bei der wir ja nicht nur die Politik, sondern auch die Felder Schule, Wissenschaft und Kulturelle Bildung betrachten werden.
Ich stimme Ihnen zu – alle Akteure können noch mehr lernen und dazu beitragen, dass der digitale Wandel sinnvoll gestaltet wird. Wir sollten hier zwischen der etablierten Bildungsforschung und dem noch eher jungen und engagierten Feld der Forschung zur kulturellen Bildung sicherlich unterscheiden. In Bildungsforschung und auch im Fach Erziehungswissenschaft, aber auch durch die Hochschulen hätte, wie auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen, Digitalisierung früher und breiter als Herausforderung und Chance erkannt werden können.
Als eine positive Entwicklung sehe ich, dass zum Beispiel das BMBF hier bereits drei Förderlinien zur Kulturellen Bildung, u.a. „Forschung zur Digitalisierung in der Kulturellen Bildung“, entwickelt hat. Damit kann das Feld der Wissenschaft nachhaltig mit der Praxis verzahnt werden. Vielleicht ist genau das der Ansatzpunkt, über eine umfassende Schulentwicklung weiter zu diskutieren.
Aber ich möchte unserem baldigen Gespräch hier nicht weiter vorgreifen. Wir – und da spreche ich stellvertretend für alle Mitglieder im Rat für Kulturelle Bildung – freuen uns sehr, dass Sie unsere Einladung als Vertreter der KMK angenommen haben und auf eine interessante Diskussion!
Benjamin Jörissen (Montag, 28 Januar 2019 11:19)
@ Laubeiter
Vielen Dank für die Rückmeldung! Leider ist unsere Sprache in der Wissenschaft wirklich sehr kompliziert, und das geht auch nicht anders. Für Menschen außerhalb, z.B. aus der Praxis, erscheint sie deswegen oft unnötig schwer verständlich. Für mich ist es immer eine schwierige Übung, die Wissenschaft in Alltagssprache und Alltagsperspektiven zu übersetzen, weil es dann immer verhältnismäßig ungenau wird; aber auf Genauigkeit kommt es der Wissenschaft natürlich besonders an. Sorry also für die komplizierte Sprache.
Ich denke nicht, dass nun alles im Feld der kulturellen Bildung "digital" und technisch werden muss. Aber ich denke, dass diese ganzen digitalen Technologien so tief in unser Leben eingezogen sind, dass man sie sehr gut kennen muss. Nehmen wir Ihr schönes Beispiel: Wasserfarben, Aquarell und Kohle. Einerseits sind es immer noch dieselben Materialien. Andererseits stehen sie nun neben einer Vielzahl digitaler Tools. Diese Tools simulieren die alten Materialien und Techniken, aber sie bieten auch eigene Ausdrucksmöglichkeiten an. Am Ende verbindet sich beides in der Regel (ich habe im Beitrag Petra Cortwright verlinkt, da kann man es direkt sehen). So wie wir früher keinen Begriff für das "Offline-Leben" brauchten (weil es kein "online" gab), verändern sich die bekannten Dinge durch die neuen. Heute kann Kohlezeichnen retro sein, oder es kann sich mit digitalen Dingen verbinden (z.B. Kohlezeichnungen auf Instragram einstellen). Man kann aber nicht ernsthaft so tun, als gäbe es das digitale Neue nicht (z.B. die Massen von kreativapps zum Malen und Zeichnen). Sehr oft ist es so, dass die alten Materialien pädagogisch spannend und wichtig sind, aber letztlich nur dann, wenn man sie vor dem Hintergrund der neuen Entwicklungen verstehen und einordnen kann. Dazu aber muss man das Neue sehr gut kennen, auch und insbesondere aus dem eigenen Umgang damit.
Benjamin Jörissen (Montag, 28 Januar 2019 11:29)
@ Reinhart Gruhn
Das stimmt auch, aber es deckt nicht alles ab:
1) Einerseits gibt es sehr unterschiedliche Medienkulturen, die sich durch Digitalisierung stark verändern (z.B. Film-Fankulturen oder jugendliche Medienkulturen). Wenn wir das so sehen, gehen wir von den "alten" Medien aus und beschreiben von dort aus die Digitalisierung.
2) Zweitens gibt es aber "digitale Kulturen" jenseits der klassischen Kommunikationsmedien schon sehr lange. Sherry Turkle hat dies in ihrem immer noch interessanten Buch "Leben im Netz" in den 1990er Jahren beschrieben, z.B. anhand von MUDs/MOOs, virtuellen Welten und (den alten) Online-Communities.
3) Drittens gibt es das, was ich deswegen lieber nicht "digitale Kultur" nenne, sondern "post-digitale Kultur". Dies geht weit über Medien hinaus. Z.B. betrifft es soziale Netzwerke. Das ist erst mal kein Medienphänomen, sondern eine Form der Vergemeinschaftung und Verbindung von Menschen. Die Netzwerk-Soziologie zeigt dies in ihrer Forschung, und die hat nichts mit Digitalisierung zu tun (Lesetipp: Boris Holzer: Netzwerke, transcript Verlag 2006). Hier ändern sich nicht Medienkulturen, sondern Gemeinschaftsformen (oder andere Aspekte, z.B. auch die Art und Weise, wie wir unser Gedächtnis verwenden).
Das Digitale geht insofern also über das Mediale hinaus, aber freilich sind die Effekte von Digitalisierung im Hinblick auf Medien und Kommunikation besonders gut sichtbar.
Benjamin Jörissen (Montag, 28 Januar 2019 11:39)
@ Ann-Kathrin Stoltenhoff
Das ist auch m.E. definitiv ein Problem. Letztlich ist es eben so, dass die greifbaren und sichtbaren Effekte von Technik am ehesten verstanden werden, und dann auch am leichtesten politisch oder praktisch aufgegriffen werden.
Dazu kommt, dass die Entwicklung und der Verkauf von digitaler Technik und entsprechender Software für den Bildungsbereich enorm lukrativ ist – nicht unbedingt heute, aber für die Zukunft. Wem es gelingt, hier Schlüsseltechnologien zu etablieren (und daran ein Copyright hält), hat ausgesorgt. Das gilt z.B. für Schulbücher, die als e-Books nicht mehr gekauft, sondern gemietet werden: wird das Abo gekündigt, hat die "digitale Schule" von einer Minute auf die andere keine Bücher mehr. Es gilt für Rechner und Smart Devices, die alle paar Jahre entsorgt und ausgetauscht werden müssen (im Gegensatz zu Tafel und Kreide, die miserable Geschäftsmodelle darstellen).
Es kommt deswegen sehr darauf an, dass vor allem die "Stakeholder" in Politik und Praxis ihren Blick erheblich weiten und über das Tool-Denken hinauskommen. Das ist nicht ganz leicht in einer Welt, die sich leicht von den Versprechungen der Technik faszinieren lässt. Ich stimme Ihnen daher absolut zu – die Verengung auf Nützlichkeitsdenken greift zu kurz und gefährdet in einer digital dominierten Welt letztlich sogar den Bildungsauftrag (im Sinne von Allgemeinbildung und Ermöglichung von Selbst- und Mitbestimmung).