Bedeuten Rekord-Coronainzidenzen bei Kindern und Jugendlichen auch automatisch neue Rekorde bei den Ansteckungen? Eben nicht. Doch die öffentliche Debatte nimmt darauf kaum Rücksicht – und gefährdet die Teilhabe der jungen Generation dadurch noch mehr.
WENDET DIE SCHNELLTESTS nicht gegen die Kinder, habe ich Mitte März gewarnt. Leider ist es aber genauso gekommen.
Ich will das erklären. Dass sich Kinder zweimal wöchentlich auf eine Corona-Infektion testen lassen müssen, um in die Schule gehen zu dürfen, halte ich für richtig. Natürlich muss die Politik dann im Gegenzug auch genügend Tests zur Verfügung stellen. Auch dass in immer mehr Bundesländer und Regionen die Kitakinder regelmäßig freiwillige, aber mit Nachdruck versehene Schnelltestangebote erhalten, ist sinnvoll. Ebenso, dass für Lehrer und Erzieher eine Testpflicht gilt. All das hilft, dass Infektionen auch ohne Symptome entdeckt, Infektionsketten sichtbar und weitere Ansteckungen verhindert werden. Die Dunkelziffer sinkt.
Das Paradoxon ist jedoch: Obwohl die Bildungseinrichtungen sicherer werden, steigen die offiziellen Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen. Weil jeder positive Schnelltest einen PCR-Test nach sich zieht, der mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls positiv ausfällt und die Infektion bestätigt.
Für eine gewisse Zeit führt dies auch dazu, dass – ohne Vorliegen repräsentativer Bevölkerungsstichproben – kaum noch eine verlässliche Aussage möglich ist darüber, wie stark das Infektionsgeschehen unter Kindern und Jugendlichen tatsächlich zunimmt. Oder ob es vielleicht sogar abnimmt. Wobei es sich hierbei um einen vorübergehenden Effekt handelt, der sich irgendwann eingespielt hat. Womit die Ableitung von Trends wieder möglich wäre. Theoretisch zumindest. Zur Praxis siehe den Kasten unten.
Ein größeres – und gleich dreifaches– Problem ist, dass Schüler im Wechselunterricht derzeit die einzige komplette Altersgruppe sind, die sich zweimal wöchentlich verpflichtend testen lassen muss. Für Arbeitnehmer, die sich nicht im Homeoffice befinden, müssen die Unternehmen zwar Tests bereitstellen. Doch muss sich – außer in Bremen und in wenigen Berufen bzw. Branchen – kein Mitarbeiter testen lassen.
Was erstens ungerecht ist gegenüber den Schulkindern. Zweitens ist es epidemiologisch äußerst problematisch, weil die Politik eine Riesengelegenheit ungenutzt lässt, tausende von Infektionen am Arbeitsplatz aufzudecken, die vermutlich jede Woche unbemerkt geschehen. Drittens, und das strahlt wiederum auf die Debatte über Kinder aus, bleibt die Dunkelziffer ohne die Testpflicht für Präsenz-Mitarbeiter bei den Erwachsenen nahezu in der bisherigen Höhe.
Es strahlt auf die Kinder und Jugendlichen aus, weil sie, wenn allein ihre Dunkelziffer sinkt, plötzlich relativ gesehen viel ansteckender erscheinen. Und weil dadurch genau jene Debatte gefüttert wird, die wir seit Wochen beobachten und die dramatische Folgen für die junge Generation hat. >>>
>>> Welche Debatte ich meine, lässt sich exemplarisch an einem Artikel ablesen, den am Freitagabend der Spiegel veröffentlicht hat. "Inzidenzen bei Jugendlichen steigen auf Höchstwert", lautete die Schlagzeile, die es kurzzeitig ganz nach oben auf der Nachrichtenseite schaffte. Bundesweit verschiebe sich das Infektionsgeschehen immer stärker in die Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen in Schulen, berichteten die Hamburger Journalisten, eine Begleit-Grafik war sogar überschrieben mit: "Virenschleuder Schule?"
Die Realität ist indes eine andere: Ob sich das Infektionsgeschehen in Richtung der Kinder und Jugendlichen verschiebt, ist unbekannt. Bekannt ist, dass derzeit keine andere Altersgruppe so stark schnellgetestet wird. Und dass deshalb die Entwicklung der Inzidenzwerte bei den Schulkindern, mehr noch aber ihre geradezu explodierte Positivrate (wie viele der PCR-Tests zeigen eine Infektion an) aufgrund der Schnelltest-Vorauswahl seit Wochen und immer massiver verzerrt sind.
Woran das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Mitverantwortung trägt, weil es nach 15 Monaten Pandemie immer noch kein repräsentatives Corona-Panel auf die Beine gestellt hat, das unabhängig von Testhäufigkeiten, Vorauswahl und Meldeverzügen die Pandemie-Entwicklung empirisch belastbar abbildet. Dass das RKI diesen Umstand nicht übermäßig betont, kann man ja noch nachvollziehen.
Die dramatischen Folgen
einer schrägen Debatte
Was es aber stattdessen tut, geht eigentlich gar nicht. So verweist besagter Spiegel-Artikel auf einen der regelmäßigen RKI-Lageberichte, in dem lediglich steht: "Die Daten zu Ausbrüchen in Kitas und Schulen zeigen seit dem Ende der Osterferien wieder einen ansteigenden Trend." Ohne Einordnung. Ohne Erklärung, dass das schon deshalb logisch ist, weil nach den Ferien die Schnelltests wieder angezogen haben. Woraufhin, weil all das im RKI-Bericht fehlt, der Spiegel dann folgende Schlussfolgerung zieht: "Längst warnt auch das Robert Koch-Institut vor zu großem Leichtsinn bei Schulöffnungen."
Die Sache wäre in ihrer empirischen Schrägheit ja fast unterhaltsam, wenn sie nicht so weitreichende Konsequenzen hätte: Teile der Wissenschaft, der Medien und Politik haben die Schnelltests wie befürchtet gegen die Kinder gewandt.
Anstatt zu betonen, dass die steigenden Inzidenzen erwartbar waren, dass das Ausleuchten des Dunkelfelds erstmal nichts über die Zu- oder Abnahme der tatsächlichen Sicherheit an den Bildungseinrichtungen aussagt, füttern sie die Debatte über die mit einem Mal so andere Rolle von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie, die Kita- und Schulöffnungen so viel "riskanter" mache.
Die offiziellen Zahlen passen ja auch so gut zu der Einschätzung von Wissenschaftlern, dass die zuerst in Großbritannien festgestellte Virusmutation B.1.1.7, die inzwischen in Deutschland dominiert, deutlich ansteckender ist. Dass dies allerdings für alle Altersgruppen gilt und dass nicht bestätigt ist, dass Kinder und Jugendlichen dabei herausstechen, wird dabei gern übersehen. Wieso auch nicht? Die bei ihnen so viel stärker steigenden Inzidenzen scheinen doch eine ausreichend deutliche Sprache zu sprechen.
Von der einst beschworenen Priorität
ist nicht mehr viel übrig
Von der einst beschworenen Priorität offener Schulen, dem "Zuletzt zu, zuerst wieder offen", ist so nicht mehr viel übrig. In vielen Landkreisen sinken die Inzidenzen in diesen Tagen unter 100, was selbst laut der einseitig zulasten der Kinder gehenden Bundesnotbremse Unterricht in voller Klassenstärke ermöglichen würde. Doch wird darüber diskutiert? Wird die volle Präsenz vorbereitet? Dürfen bei unter 100 wieder überall alle Klassenstufen zur Schule gehen – auch die vielen Mittelstufenschüler, die seit Monaten kaum einen Klassenraum von innen gesehen haben?
Von wegen. Die Politik in den meisten Bundesländern traut sich längst nicht mehr, die Schulen bevorzugt zu behandeln. Und anstatt sie dafür zu kritisieren, anstatt sie zu treiben, verbreiten viele Medien die "Rekord-Inzidenzen bei Jugendlichen"-Story weiter – ohne Kontext, ohne Erläuterungen.
Nun könnte man sagen: Ist eh bald egal. Die dritte Welle ist absehbar gebrochen. Die Chancen stehen gut, dass die 7-Tages-Inzidenzen in den nächsten zwei, drei Wochen geradezu in sich zusammenfallen werden. Dank der steigenden Impfquote und der Saisonalität und – vielleicht, aber nicht sicher – auch dank einer gewissen Wirkung der in der Notbremse verfügten Ausgangssperre. Wenn wir, was immer wahrscheinlicher wird, Ende Mai in vielen Regionen Inzidenzen von unter 50 haben werden, wenn die Zahlen der Intensivpatienten und verstorbenen Corona-Patienten spürbar zurückgehen, wird die Gesellschaft in einen Öffnungsrausch hineingeraten. Und dann können auch die Schulen nicht mehr geschlossen oder im Wechselbetrieb gehalten werden.
Doch so leicht ist es nicht. Erstens besteht die ernsthafte Gefahr, dass zugunsten der Öffnungen im Einzelhandel, der Gastronomie und der Kultur bei den Bildungseinrichtungen weiter besonders zurückhaltend agiert wird. Nach dem Motto: Da sind eh bald Ferien, außerdem sind die Kinder und Jugendlichen noch nicht geimpft. Letzteres Argument ist allerdings ein vorgeschobenes. Denn die Erfahrung der Pandemie lehrt, dass das Infektionsgeschehen an Kitas und Schulen immer dann niedrig verlaufen ist, wenn es das in der Gesellschaft insgesamt auch tat. In Wahrheit wäre es eher so: Damit die Wirtschaft aufmachen kann, damit die Erwachsenen wieder mehr Freiheiten genießen, sollen die Kinder sich noch länger beschränken. Was gut in die Logik der vergangenen Monate passen würde. Und: Wenn man so denkt, sind die derzeit laufenden Debatten über die Rekordinzidenzen bei Kindern und Jugendlichen durchaus hilfreich.
Zweitens: Auch wenn die Impfung von Kindern näherrückt, ausgemacht ist noch längst nicht, dass zu Beginn des neuen Schuljahrs bei den Unter-12-Jährigen damit auch nur angefangen wurde. Doch so, wie die öffentliche Debatte sich zuletzt auf die Kitas und Schulen fokussiert hat, könnte es zu der absurden Situation kommen, dass die gesamtgesellschaftlichen Inzidenzen dank der Impfungen im August und September extrem niedrig sind – und dass die unteren Klassen doch in den Wechselbetrieb müssen, weil die Kinder ja noch nicht geimpft sind. Die Politik, so steht zu befürchten, könnte der durch die Rekord-Inzidenzen-Debatte geprägten öffentlichen Meinung nachgeben. Obwohl Kindermediziner immer wieder betonen, dass schwere Verläufe bei Unter-12-Jährigen zwar vorkommen, aber extrem selten sind. Und dass die Folgen der (Teil-) Schließungen für Bildung, Teilhabe und Wohlbefinden der meisten Kinder viel dramatischer sind.
Zurück auf den Boden
wissenschaftlicher Erkenntnisse
Was sollte stattdessen passieren? Vor allem müsste die öffentliche Debatte erstmal auf den Boden wissenschaftlicher Erkenntnisse und Empirie zurückkehren. Dazu gehörte klar zu betonen, was wir über das gegenwärtige Infektionsgeschehen unter Kindern und Jugendlichen wissen – und was nicht. Dazu gehörte, die deutsche Corona-Datenmisere offen zu diskutieren und die Verantwortlichen in Politik, Wissenschaft und Administration zu fragen, wie es so weit hat kommen können. Dazu gehörte, auf die Kinder- und Jugendmediziner zu hören und ihre Einschätzung des gesundheitlichen Risikos für Kinder und Jugendliche durch die Pandemie. Und auf ihre Abwägung mit den Risiken anhaltender Schulschließungen.
Dazu gehörte schließlich auch, vom RKI eine fundierte Interpretation der Meldeinzidenzen einzufordern. Und, solange es diese nicht liefern kann, sie sich von Wissenschaftlern zu holen, die dazu in der Lage sind. Zum Beispiel von der "Covid-19 Data Analysis Group" der LMU München. In ihrem vor dem Wochenende erschienenen 14. Bericht zur pandemischen Lage haben die Forscher die Situation an den bayerischen Schulen analysiert. Sie kommen zu dem Ergebnis, "dass durch die Reihentests an den Schulen die Dunkelziffer um den Faktor 2 bzw. 4 reduziert werden konnte, also zwei bis viermal so viele Infektionen erkannt werden konnten als ohne diese Tests." Infektionen, die in den Ferien aufgrund der wegfallenden Reihentests nicht entdeckt würden. Daraus lasse sich ableiten, dass die Schulöffnung für den Präsenzunterricht mit Testpflicht helfen könne, "symptomlose Infektionen aufzudecken, um Infektionsketten zu unterbrechen, und so einen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten kann".
Vielleicht eine Schlagzeile für den nächsten Spiegel-Aufmacher?
Atemraubende Zahlen –
nur was sagen sie eigentlich aus?
Die Anstiege sind atemberaubend. Seit Mitte Februar haben sich die gemeldeten Infektionen bei Kindern im Alter von 0 bis 4 um 306 Prozent erhöht. Bei den 5- bis 14-Jährigen sogar um 447 Prozent. Bei den 15- bis 19-Jährigen waren es 295 Prozent. Zum Vergleich: In der Gesellschaft insgesamt betrug das Wachstum bis zur vergangenen Kalenderwoche "nur" 176 Prozent.
Was dazu führte, dass die 5- bis 19-Jährigen mit den 7-Tages-Inzidenzen zuletzt allesamt über 200 und an der Spitze aller Altersgruppen lagen. Während etwa die 5- bis 14-Jährigen Mitte Februar noch mit die niedrigsten Infektionszahlen hatten.
Das Problem: Wieviel von dieser Dynamik echt ist und wieviel durch die deutlich gestiegen Zahl an PCR-Tests bedingt war und mehr noch durch die obendrein eingeführte Testpflicht für alle Schüler im Präsenzunterricht nach den Osterferien– wir wissen es nicht.
Auffällig aber ist, dass den mit Abstand größten Sprung die 5- bis 14-Jährigen gemacht haben – also jene Schüler, die derzeit fast überall zumindest in den Wechselunterricht gehen und deshalb alle verpflichtet getestet werden – während die älteren Jahrgänge teilweise noch (oder wieder) komplett zu Hause hocken und insofern auch nur teilweise zweimal die Woche getestet werden.
Immerhin: Der Effekt könnte jetzt durch sein. Denn in der heute zu Ende gehenden Kalenderwoche haben sich die Inzidenzen bei den 5- bis 19-Jährigen deutlich unterdurchschnittlich entwickelt.
Abzulesen ist das am Anteil dieser Altersgruppen an allen neuen Corona-Fällen. Er war zwischen Kalenderwoche 7 und 16 von 11,0 auf 19,0 Prozent hochgeschossen.
Nachdem er die ganze Pandemie zuvor nie über 14 Prozent gelegen hatte.
Doch in den vergangenen sieben Tagen betrug der Anteil der 5- bis 19-Jährigen an allen neuen Infektionen nach vorläufigen Zahlen nur noch 18,1 Prozent. Ende des Test-Sondereffekts? Eine echte Trendwende bei den Neuinfektionen? Beides möglich, beides denkbar.
Allerdings könnte es noch etwas drittes sein: Die Bundesnotbremse greift. In all jenen Kreisen, wo die gesamtgesellschaftliche Inzidenz bei über 165 liegt, ist Präsenzunterricht verboten. Womit auch nicht mehr zweimal die Woche getestet wird. Wodurch automatisch die Inzidenzen fallen, so wie sie vorher automatisch gestiegen sind, genau wie die Positivquote der PCR-Tests.
Ohne repräsentative Stichproben wissen wir also immer noch nicht, was wirklich los ist.
Noch schlimmer: Die Bundesnotbremse könnte einen statistischen Jojo-Effekt auslösen. Weniger Tests aufgrund geschlossener Kitas und Schulen senken auch die gesamtgesellschaftlichen Inzidenzen, woraufhin Regionen unter die 165 fallen. Sobald die Kitas und Schulen dann wieder geöffnet werden, kehren die Schnelltests zurück, und die Inzidenzen bei den Kindern und Jugendlichen steigen wieder. Womit die nächste Debatte über die angebliche Infektionsdynamik in Bildungseinrichtungen getrieben wird.
Wenn die Münchner CODAG-Forscher Recht haben, könnten höhere Infektionszahlen nach der erneuten Öffnung allerdings auch eine echte neue Dynamik widerspiegeln – entstanden während die Schulen geschlossen waren. Weil die Kinder und Jugendlichen ja dann weniger getestet wurden und Infektionsketten ihren Lauf nehmen konnten.
Kommentar schreiben
Gisele (Sonntag, 02 Mai 2021 21:39)
Vielen Dank für den sehr aufschlussreichen Bericht!
Gerald Weniger (Sonntag, 02 Mai 2021 22:00)
Was hört man denn gerade in den ZDF-Nachrichten von
dem Herrn Prof. G. Antes in Bezug auf die Schulen? Hat
da endlich mal jemand auf diesen Blog geschaut? Sie haben eben Recht gehabt, Herr Wiarda. Hoffentlich passiert
jetzt endlich das Richtige.
Working Mum (Montag, 03 Mai 2021 09:11)
Ich versuche, das Bewusstsein für diese die Meldezahlen verzerrenden Mechanismen in meinem näheren Umkreis zu schärfen, muss aber feststellen, dass mir das kaum gelingt. Selbst Personen, die sonst für differenzierte Betrachtungen stehen, haben sich längst dem "Die Kinder sind die Treiber der Pandemie"-Narrativ angeschlossen und sind davon kaum noch abzubringen. Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Ihren Blog lesen!
Compeff-Blog (Montag, 03 Mai 2021 11:32)
Ein Erfahrungsbericht von der Basis (wir sind IT-Dienstleister und kommen in Schulen, Betriebe und Privathaushalte). Während Schulen meist vorbildliche Hygienekonzepte verfolgen, siehts es anderenorts eher "naja" aus.
Viele Menschen, auch Betriebe sind über den Handdesinfektionsmittelspender und halbherzige Abstandsregeln (die auf Fluren und in Mittagspausen vergessen werden) nicht hinausgekommen.
Hier ein paar Erfahrungsberichte:
https://compeff-blog.de/2021/eindruecke-von-der-basis-covid19-fahrlaessigkeiten-in-firmen-bueros-und-haushalten-zu-ungunsten-von-lockdowns-und-schulschliessungen/
Nicola (Montag, 03 Mai 2021 15:35)
Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu, dass viele Medien die Daten sehr allgemein halten und kaum genau hin schauen oder differenzieren.
Ein informierter Mensch, weiß das allerdings bereits.
Ansonsten lässt ihr Artikel sehr viel Raum für Spekulation: "hätte und könnte"
Und deshalb wenig Aussagekräftig
Kita (Montag, 03 Mai 2021 15:57)
Leider muss ich den gelobten Hygienestandards zumindest in Kitas z.T. widersprechen. Denn social distancing kann/darf hier schlichtweg nicht stattfinden.
Auch deshalb kommt es, aus meiner Erfahrung, leider immer wieder zu ausbrüchen.
Sozial schwache Stadtteile (Dienstag, 04 Mai 2021)
Sehr schöner Artikel mit schlüssiger Argumentation!
Aber was ist mit den Inzidenzen, die man in sozial schwachen Stadtteilen in Köln herausgefunden hat? Diese lassen sich kaum auf Jungendliche, Kinder, geschlossene oder geöffnete Schulen zurückführen.
Wir haben es also immer noch mit einer diffusen Datenlage zu tun. Insofern ist es schon fast erstaunlich, dass man die hohen Inzidenzen in diesen Stadtteilen überhaupt erkannt hat und dass sich dort so viele Menschen haben testen lassen.
Oakeshott (Donnerstag, 06 Mai 2021 13:07)
Ich muss hier leider anmerken, dass der PCR-Test keine Infektionen im eigentlichen Sinne misst. Er stellt fest, ob bestimmte Virus-DNA-Partikel vorhanden sind. Aber nur in einem Teil der Fälle kann daraus wirklich auf eine Infektion geschlossen werden, die symptomatisch verläuft und ansteckend wirkt. Leider gibt es darüber keine genauen Zahlen, aber in meiner Umgebung hatten von den 5 positiv getesteten Personen nur 2 wirkliche Symptome, waren also nur 2 wirklich ansteckend. Diesen Aspekt sollte man in dieser Sache mit berücksichtigen.
Last not least kann man nicht oft genug auf diese Studie verweisen -> https://www.dgkj.de/fileadmin/user_upload/Meldungen_2021/210421_SN_HospitalisierungCOVID.pdf
Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder wegen Corona hospitalisiert werden oder sogar sterben müssen, ist verschwindend gering. Um es deutlich zu sagen: Deutlich geringer als die Statistiken der Impfung, die den Kindern angedroht wird.
Wer erwartet, dass die aktuelle massive Einschränkung der Schulsituation rational irgendwie fassbar ist, mutet meinem Logikverständnis zumindest zu viel zu.