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Das Rekord-Abi

Eine Länderabfrage zeigt: Ausgerechnet im Corona-Jahr hat sich der bundesweite Abitur-Schnitt so stark verbessert wie sonst nur innerhalb eines Jahrzehnts. Wie kann das sein?

DER EFFEKT IST ENORM: Der Abiturnoten in Deutschland haben sich im Corona-Jahr 2021 voraussichtlich so stark verbessert wie sonst über den Verlauf eines ganzen Jahrzehnts. Konkret ergeben die vorliegenden Angaben aus zwölf von 16 Kultusministerien, dass die Abiturientinnen und Abiturienten im Mittel einen Abischnitt von 2,25 erzielt haben – nach 2,36 im Vorjahr und 2,37 vor zwei Jahren. Das entspricht einem Sprung von 0,11 Zensurenpunkten binnen eines Jahres. Zum Vergleich: Zwischen 2010 und 2020 hatte sich der Abiturschnitt aller 16 Bundesländer im Mittel ebenfalls um 0,11 Punkte gesteigert.

 

In sämtlichen zwölf Bundesländern, die laut meiner Abfrage bereits den landesweiten Abiturschnitt ermittelt haben, gab es Verbesserungen, zum Teil sehr deutliche. Die besten Noten berichtete wie schon im Vorjahr Thüringen (2,06), den schwächsten Schnitt der zwölf meldenden Bundesländer hatte Schleswig-Holstein (2,40). Den größten Sprung gab es in Niedersachsen (2,67 auf 2,38) – allerdings sind hier die Werte von 2021 und 2020 nicht wirklich vergleichbar, weil 2020 wegen der Umstellung zurück auf G9 kaum Schüler Abitur machten und diese wenigen einen historisch schlechten Schnitt erzielten.

 

Ansonsten erreichten zum Beispiel die Abgänger in Bayern (-0,11) und im Saarland (-0,11), aber auch in Schleswig-Holstein (-0,11) starke Veränderungen.

 

Dass sich die Abiturnoten von Jahr zu Jahr verbessern, ist ein lange beobachtetes und viel diskutiertes Phänomen. Kritiker sprechen seit langem von einer "Noteninflation", die die ohnehin schon eingeschränkte Vergleichbarkeit der Abi-Leistungen zwischen den Ländern weiter erschwere (zu den Abiturnoten im Ländervergleich über die vergangenen Jahre siehe auch die jährlichen KMK-Aufstellungen). Doch wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen Abiturienten, die unter dem Druck von Schulschließungen und Coronakrise ihren Abschluss machen mussten, nun so glänzend abschneiden? Hatten viele Experten nicht das exakte Gegenteil befürchtet?

 

"Da ist teilweise zu viel des Guten gemacht worden", kommentierte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter-Meidinger, schon vor einigen Tagen im Redaktionsnetzwerk Deutschland, als gerade ein Bundesland nach dem anderen bessere Abiturergebnisse als im Vorjahr meldete. Was er meint: Um die befürchteten Nachteile für die "gebeutelten Abschlussjahrgänge" (Meidinger) auszugleichen, sei vielfach überkompensiert worden. 



Tatsächlich hatten sich die Kultusminister, als sie im Januar 2021 gemeinsam beschlossen, die Abiturprüfungen trotz Pandemie erneut in Präsenz durchzuziehen, versichert, dass den Schülern keine Nachteile aus der "pandemiebedingten Ausnahmesituation" entstehen sollten. Und einigten sich deshalb auf einen Katalog möglicher Maßnahmen, um die Abschlussprüfungen unter Lockdown-Bedingungen fair zu gestalten und die Schüler bei ihrer Prüfungsvorbereitung zu unterstützen – ohne, wie sie allerdings betonten, "das von der Kultusministerkonferenz definierte Anspruchsniveau abzusenken".

 

Die Antworten der Kultusministerien ergeben nun, dass alle Länder zumindest einige dieser Erleichterungen genutzt haben. Am beliebtesten: die Verschiebung der Prüfungstermine nach hinten, um den Schülern mehr Zeit zur Vorbereitung zu geben. Fast alle Länder haben die Bearbeitungszeit während der Klausuren erhöht, meist um 30 Minuten pro Klausur. In vielen Ländern durften die Lehrkräfte außerdem aus einem größeren Vorangebot die Abituraufgaben aussuchen, teilweise konnten auch die Abiturienten stärker wählen, welche Aufgaben sie bearbeiten wollen. Aufgaben aus dem bundesweiten Abiturpool, der das Anforderungsniveau in den Kernfächern vergleichbarer machen soll, wurden dagegen deutlich weniger als normalerweise genutzt – oft mit der Begründung, dass durch die Terminverschiebungen die bundesweite Koordination erschwert gewesen sei. Bereits im Vorfeld der Abiturprüfungen wurde in vielen Ländern die Zahl der Klassenarbeiten und Klausuren verringert.

 

Und je nach Land war das noch nicht alles. Mecklenburg-Vorpommern etwa hob alle Mathematik-Abiturnoten um zwei Punkte an, sowohl in den Grund- wie auch in den Leistungskursen. Wobei das Bildungsministerium nicht die Pandemie für das "außergewöhnlich niedrige" Prüfungsniveau als Grund nannte, sondern neue Vorgaben beim Abitur und einen "qualitativ neuen Aufgabentypus". Aus diesen Umstellungen sollten den Schülern nun keine Nachteile erwachsen, hieß es. In der Gesamtschau erreichten am Ende auch die Abiturienten im Nordosten einen Rekord-Abischnitt von 2,2.

 

In vielen Bundesländern gab es am Ende
gar nicht so viel auszugleichen

 

Die Abituraufgaben selbst, betonen die Kultusministerien unisono, seien vom Schwierigkeitsgrad nicht anders als in den Vorjahren gewesen. Schon bei ihrem Beschluss im Januar hatte die KMK versichert,  "dass die 2021 erworbenen Abschlüsse denen früherer und späterer Jahrgänge gleichwertig sind und gegenseitig anerkannt werden". 

 

Bemerkenswert ist freilich, dass es in vielen Ländern am Ende offenbar gar nicht so viel auszugleichen gab. Zumindest nicht in diesem Schuljahr: Denn die Schüler der Abschlussjahrgänge, allen voraus die Abiturienten, wurden von den Schulschließungen je nach Bundesland mehr oder weniger ausgenommen.

 

Wieder das Beispiel Mecklenburg-Vorpommern: Hier seien die Abschlussklassen im Schuljahr 2020/2021 "bis auf acht Schultage durchgehend in Präsenz beschult" worden, "damit sie sich in der Schule auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiten und ihre Schulabschlüsse erreichen konnten", gab das Bildungsministerium an. Ähnlich sah es unter anderem in Brandenburg, Schleswig-Holstein, im Saarland oder in Niedersachsen aus.

 

Auch Länder wie Berlin ließen ihre angehenden Abiturienten nach verlängerten Weihnachtsferien schon im Januar zumindest in den Wechselunterricht zurückkehren, Bayern holte seine Abiturienten im Gegensatz zu allen anderen Schülern schon ab 1. Februar in den Unterricht zurück. Indes gab es durchaus (wenige) Länder, die auch bei den Abschluss-Jahrgängen die Schulschließungen teilweise bis weitgehend durchzogen. Hamburg etwa ließ die Abschlussklassen erst ab Mitte März wieder im Wechselmodell beschulen. 

 

Bundesweit gesehen allerdings hielten sich die Unterrichtsausfälle vor allem bei den Abiturienten in erstaunlich engen Grenzen. Und da, wo Unterricht stattfanden, konnten sich die Lehrkräfte oft verstärkt um die Abschlussklassen kümmern, zum Beispiel kleinere Gruppen bilden, weil ja der Rest zu Hause war. So berichten denn auch Schulen von Rückmeldungen ihrer Abiturienten, dass diese sich dieses Jahr teilweise besonders gut betreut gefühlt hätten – und noch dazu durch den Lockdown weniger Ablenkungen gehabt und fokussierter hätten lernen können.  

 

Das Geheimnis des
Rekord-Sprungs?

 

Natürlich darf man nicht vergessen, dass auch die diesjährigen Abschlussjahrgänge durchaus stärker von Schulschließungen betroffen waren. Das war allerdings schon  im Frühjahr 2020, als sie noch nicht Abschlussjahrgänge waren und meist lange zu Hause bleiben mussten. Hinzu kommt, dass der Abi-Schnitt nicht nur die Prüfungen abbildet, sondern auch die schulischen Leistung der zwei Jahre zuvor.

 

Und doch: Ist diese Kombination das Geheimnis des Rekord-Sprungs bei der bundesweiten Abiturnote? Fast so viel Unterricht wie sonst, aber in kleineren Gruppen, eine bessere Vorbereitung, und dann auch noch Zugeständnisse bei den Rahmenbedingungen der Prüfungen, die im Nachhinein je nach Bundesland gar nicht so nötig gewesen wären? Wodurch es gar nicht mehr so entscheidend ist, ob die Abi-Aufgaben selbst tatsächlich so schwierig waren wie sonst – weil die Rahmenbedingungen sich so stark unterschieden?

 

Gut möglich. Nur dass, wenn es so wäre und eine Überkompensation stattgefunden hätte, man den Kultusministern deshalb kaum einen Vorwurf machen kann. Denn sie wussten bei ihrem Beschluss im Januar ja nicht, dass es so vergleichsweise günstig für den Abiturjahrgang kommen würde. Zumal das Narrativ vom leichteren Abitur angesichts der psychischen Belastung von Prüfung und parallelem Lockdown wohl etwas zu einfach erzählt wäre.

 

Die Kultusminister selbst wollen vielfach nicht über die Gründe spekulieren. Eine seriöse Aussage dazu sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, heißt es zum Beispiel aus der Bremer Schulbehörde. Baden-Württembergs grüne Kultusministerin Theresa Schopper sieht gar lediglich die "üblichen Schwankungen" bei den Abiturnoten.

 

Andere Länder wie Niedersachsen dagegen benennen die "signifikant besseren" Ergebnisse als solche – und feiern sie auch. "Auf diesen Abschluss können diese jungen Menschen, aber auch ihre Lehrerinnen und Lehrer, zu Recht stolz sein", sagt Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). "Sie haben Enormes geleistet und es wurde ihnen nichts geschenkt." Es sei richtig gewesen, den Abiturienten trotz Pandemie die Chance auf Prüfungen einzuräumen. "Die Prüflinge haben diese Chance offensichtlich genutzt und durch intensives Lernen die Herausforderung gemeistert. Das ist umso bemerkenswerter, als dass wir in Niedersachsen weder am Bewertungsmaßstab noch an der Qualität etwas heruntergeschraubt haben."

 

KMK-Präsidentin Britta Ernst (SPD), im Hauptjob Bildungsministerin von Brandenburg sagt: "Das gute Abschneiden der Abiturientinnen und Abiturienten zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler durch ihre Lehrerinnen und Lehrer gut auf das Abitur vorbereitet wurden und auch selber die Zeit gut genutzt haben, um sich selbstständig und eigenverantwortlich auf ihre Abiturprüfung vorzubereiten." 

 

Und immer wieder die Versicherung:
Die Anforderungen wurden nicht gesenkt

 

Die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) wiederum findet, "die sehr guten Ergebnisse" zeigten, "wie wichtig der Präsenzunterricht ist." Denn die Abschlussschüler seien die ersten gewesen, "denen wir nach den Schließungen wieder Präsenzunterricht ermöglichen konnten." Schulen seien als Lern- und Lebensorte nicht zu ersetzen. "Unser Ziel ist es deshalb, mit einem weitestgehend regulären Präsenzunterricht in das kommende Schuljahr zu starten."

 

Und immer wieder, egal welche Kultusminister man fragt, die Versicherung: Die Qualität sei die gleiche wie in den Vorjahren. "In den beiden vergangenen Schuljahren haben wir sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Abiturprüfungen für die Schülerinnen und Schüler auch unter Pandemie-Bedingungen fair und gerecht ablaufen", sagt Stefanie Hubig (SPD) aus Rheinland-Pfalz. "Gleichzeitig müssen sie vergleichbar sein mit den Abiturprüfungen vorheriger Generationen. Das ist uns gelungen."

 

Schaut man etwas tiefer in die Notengebung der einzelnen Bundesländer hinein, so ergibt sich übrigens eine weitere bemerkenswerte Tendenz: Am meisten profitiert haben offenbar diejenigen Abiturienten, die ohnehin schon das beste Standing haben. Das lässt sich aus den bislang vorliegenden Angaben aus vier Bundesländern (Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen) zu den Abiturnoten nach den einzelnen Schulformen schließen. Die Abiturienten an den allgemeinbindenden Gymnasien, wo der Anteil an Akademierkindern deutlich höher ist, verbesserten sich in diesen Ländern binnen Jahresfrist um satte 0,2 Notenpunkte von 2,40 auf 2,20. Weil ihnen in der Lockdown-Zeit ihre Eltern besonders gut helfen konnten? Wobei der Schnitt 2020 durch den bereits beschriebenen niedersächsischen Sondereffekt auch besonders schlecht ausfiel, 2019 lag er in den vier Ländern bei 2,37. 

 

Trotzdem bemerkenswert: Den 0,20 Notenpunkten Verbesserung für die Abiturienten an allgemeinbildenden Gymnasien stehen "nur" 0,09 Notenpunkte an beruflichen Gymnasien (von 2,53 auf 2,44) und 0,10 Notenpunkte an den weiteren Schularten (wie Stadtteil- oder Gemeinschaftsschulen, von 2,59 auf 2,39) gegenüber. 

 

Die Schüler an allgemeinbildenden Gymasien hatten es schon vor der Coronakrise leichter, zum Abitur zu kommen, wie sich unter anderem an den langjährigen Notenschnitten ablesen lässt. Hat sich ihre relative Besserstellung in der Coronakrise noch einmal verstärkt? Die Daten aus weiteren Bundesländern werden es nach und nach zeigen.  

 

Ansonsten ist zu hoffen, dass angesichts der auffallend guten Abi-Ergebnisse 2021 nun nicht nur über die Frage diskutiert wird, ob es den Abiturienten des zweiten Pandemie-Jahres nun leichter (zu leicht?) gemacht worden sei oder nicht – sondern ob sich aus ihrer starken Performance etwas für die Jahre nach Corona lernen lässt. Zum Beispiel bei der Prüfungsvorbereitung.

 

Die Ergebnisse der Bundesländer, die gemeldet haben im Einzelnen
(in Klammern die Werte von 2020 und 2019):

Bayern: 2,14 (2,25; 2,29). Berlin: 2,3 (2,35; 2,42). Brandenburg: 2,2 (2,28; 2,27). Bremen: 2,32 (2,40; 2,40). Hamburg: 2,27 (2,36; 2,42). Hessen: 2,25 (2,33; 2,37). Mecklenburg-Vorpommern: 2,2 (2,34; 2,34). Niedersachsen: 2,38 (2,67; 2,56). Saarland: 2,26 (2,37; 2,37). Sachsen-Anhalt: 2,23 (2,31; 2,32). Schleswig-Holstein: 2,40 (2,51; 2,55). Thüringen: 2,06 (2,16; 2,18). 

Anmerkung: Drei der zwölf Länder haben für 2021 bislang nur die erste Hinterkommastelle gemeldet.



Und was ist mit dem Mittleren Schulabschluss?

Wie ist es eigentlich den Abschlussklassen, die nicht aufs Abitur zusteuerten, in der Coronakrise ergangen? Auch dies wollte ich von den Kultusministerien wissen – und erlebte wieder einmal, wie stark das deutsche Bildungssystem aufs Abitur fixiert ist. So teilte zum Beispiel Niedersachsen mit, gar keine Statistik zu den landesweiten Noten beim Mittleren Schulabschluss zu führen. Hessen wiederum veröffentlicht diese grundsätzlich nicht, in anderen Bundesländern liegen sie noch nicht vor. 

 

Berlin gibt an, dieses Jahr ganz auf die schriftlichen Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss verzichtet zu haben (was die Kultusminister beim Abitur für undenkbar erklärt hatten), in Schleswig-Holstein zum wiederum konnte eine schriftliche Prüfung abgewählt werden. Rheinland-Pfalz kennt grundsätzlich gar keine Abschlüssprüfungen zum Mittleren Schulabschluss. 

 

Ansonsten gab es bei den Rahmenbedingungen in mehreren Ländern Erleichterungen analog zu denen beim Abitur. Wobei die Abschlussklassen, die nicht aus Abitur zusteuerten, in vielen Bundesländern zwar früher als andere Schüler wieder Präsenzunterricht hatten, aber später als die Abiturienten.

 

Und wie sieht es nun mit den (wenigen) von den Ländern angegebenen Ergebnissen aus? Die Antwort: gemischt.

 

- Hamburg berichtet, dass die Abschlussnoten in Deutsch erneut deutlich schwächer waren (3,39 im Schnitt nach 3,10 in 2020 und 2,95 in 2019). In Mathe gab es eine Verbesserung auf 

 erschreckendem Notenniveau (3,41 nach 3,87 und 3,69). Deutlich stärkere schnitten die Schüler in Englisch ab: 2,37 nach 2,66 in 2020 – allerdings dann wiederum 2,42 in 2019.

 

- Auch in Schleswig-Holstein fielen die Deutsch-Prüfungen mit 3,47 schwächer aus (nach 3,28 in 2020, mehrjähriger Durchschnitt: 3,36). Mathe: besser mit 3,22 (nach 3,58, mehrjähriger Schnitt: 3,6). Und Englisch: 2,65 nach 3,09 und einem mehrjährigen Schnitt von 3,05.

 

- In Mecklenburg-Vorpommern lag der landesweite MSA-Schnitt wie schon 2020 und 2019 bei 2,6.

 

- Sachsen hat noch keinen landesweiten Notenschnitt vorliegen, teilt aber mit, dass dieses Jahr 195 Oberschüler einen hervorragenden Abschluss gemacht hätten – deutlich mehr als 2020 (147). Das heißt: Sie hatten in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch sowie in mindestens weiteren neun Fächern eine 1 und waren in keinem der restlichen Fächer schlechter als 2. 

 

- Bayern berichtet zumindest die Tendenz, dass die Ergebnisse der Realschulprüfungen vergleichbar zum Vorjahr seien.

 

Insgesamt also eine im Vergleich zum Abitur durchwachsene Bilanz: sowohl, was die vorhandenen Daten angeht, als auch das Abschneiden der Schüler.

 

Nach Riesensprüngen sieht es hier im Gegensatz zum von der Bildungspolitik so priorisierten Abitur nicht aus. 



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Kommentare: 6
  • #1

    Berit Maria Tönnies (Montag, 02 August 2021 15:28)

    Das Ergebnis ist einfach unseriös. Auch Herr Meidinger sollte lieber zu dem Thema schweigen.

  • #2

    Jan-Martin Wiarda (Montag, 02 August 2021 15:30)

    @Berit Maria Tönnies:
    Möchten Sie Ihre Einschätzung näher erläutern?

  • #3

    René Krempkow (Montag, 02 August 2021 16:31)

    Vor ein paar Jahren hat ein Flensburger Hochschulforscherteam verschiedene Thesen zur "Noteninflation" bei Abitur-Noten geprüft: Auch in ihrer langen Zeitreihe wurde festgestellt, dass es für diejenigen mit Allgemeinabitur stärker gilt. Der Anteil der (durchweg besser benoteten) Schülerinnen an den Abiturienten, sowie der der Akademikerkinder hatte dagegen kaum einen Effekt, da der Abstand in etwa gleich blieb (siehe: Gerd Grözinger und Florence Baillet in Forschung & Lehre 1/2017, S. 42-43, Volltext in: www.wissenschaftsmanagement-online.de/system/files/downloads-wimoarticle/1701_WIMO_Noteninflation_Grözinger_Baillet.pdf)

    Noch ausführlicher sind solche und ähnliche im Rahmen eines DFG-Projektes erstellte Analysen für die Notengebung an Hochschulen erschienen in: Volker Müller-Benedict und Gerd Grözinger (Hrsg.), 2017: Noten an Deutschlands Hochschulen, Wiesbaden: Springer VS.

  • #4

    Jürgen Hartmann (Dienstag, 03 August 2021 12:02)

    ...ob sich aus etwas für die Jahre nach Corona lernen lässt?!?

    Na, wenn es jetzt dem Letzten noch nicht klar ist:

    Es kommt auf gute Rahmenbedingungen an und die sind nicht zum Nulltarif zu haben. Gute Rahmenbedingungen werden seit langem durch den DL, DPhV aber auch durch die GEW gefordert. Deshalb baue ich darauf, dass die Ressourcen, die für Bildung durch Corona aufgewendet wurden, nicht nur erhalten bleiben, sondern weiter ausgebaut werden!
    Ich hoffe inständig, dass die schon seit Jahren defizitäre Versorgung der Bildung endlich aufhört und nicht nur bei den Sozialpolitikern Deutschlands es offenbar wird, dass Investitionen sich langfristig (länger als eine Legislatur…) für uns alle auszahlen werden.

    Bitte liebe Politiker und Bildungsverantwortliche: Habt den Mut in die Köpfe unserer jungen Generationen zu investieren! Sie werden es sein, die Deutschland in Zukunft tragen und für Prosperität und Wohlstand sorgen.

  • #5

    BL (Dienstag, 03 August 2021 17:33)

    Bald haben wir amerikanische Verhältnisse; die Noten haben keinerlei Aussagekraft mehr, was dazu führen wird, dass man sich andere Verfahren wird ausdenken müssen, anhand derer man entscheidet, wer ein NC Fach studieren darf und wer nicht. Dass die Länder sich in aller Ernsthaftigkeit den stetigen Anstieg der Abi-Durchschnittsnoten als Leistungssteigerung der SUS auf die Fahnen schreiben ist schon fast grotesk... Es scheint, als habe das Rennen um die besten Notendurchschnitte begonnen...

  • #6

    Edith Riedel (Mittwoch, 18 August 2021 09:58)

    Absolute Schmalspur, und uneinheitlicher denn je, dieser Abiturjahrgang. Die Universitäten dürfen dann wieder ausbaden, dass die jungen Leute mit rudimentärster und stark fragmentierter Ausbildung ihr Studium aufnehmen. Aber klar - keine Nachteile für die jungen Leute, und gleichzeitig keine Senkung der Anforderungen. Die mantrahafte Wiederholung dieser beiden Ansprüche, die sich diametral gegenüberstehen, macht sie leider nicht wahrer.