Die Fraunhofer-Gesellschaft lädt zur Jahrestagung nach Hamburg. Viele Teilnehmer werden dabei genau auf Präsident Reimund Neugebauer schauen.
Reimund Neugebauer. Foto: P2jj, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
AUF DIE NÄCHSTEN BEIDEN TAGE dürfte sich Fraunhofer-Präsident Reimund Neugebauer besonders gut vorbereitet haben. Die Jahrestagung von Europas größter Organisation für angewandte Forschung in Hamburg steht an. Es ist die erste seit Neugebauers vorzeitiger (und insofern überraschender) Wiederwahl im vergangenen Sommer – und all den Debatten und Vorwürfen um den 68-Jährigen, die seitdem folgten.
Los geht es heute Vormittag mit der Sitzung des Fraunhofer-Senats, zu dem neuerdings auch der parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Thomas Sattelberger, gehört. Als seine FDP in der Opposition war, forderte der frühere Spitzenpolitiker mit Nachdruck Aufklärung von Fraunhofer und dem BMBF. Jetzt ist er für diese Aufklärung selbst mit zuständig.
Das Motto der Jahrestagung lautet übrigens "Impact durch Originalität und Exzellenz". Heute Abend zeichnet die Forschungsorganisation herausragende Projekte ihrer Forscherinnen und Forscher aus. Diesen Teil der Veranstaltung kann man im Livestream verfolgen. Der Abend schließt mit einer "Science Lounge". Es wird also feierlich.
Doch dürften laut, halblaut oder hinter vorgehaltener Hand viele Fragen gestellt werden, die weniger mit der unbestrittenen Leistung der Fraunhofer-Forschenden als mit dem Impact und dem Selbstverständnis der Fraunhofer-Führungsetage zusammenhängen. Welche, habe ich in einer langen Recherche für die ZEIT aufgeschrieben. Diese finden Sie (allerdings hinter der Paywall) hier. Seit der Veröffentlichung haben mich bereits weitere Fraunhofer-Mitarbeiter kontaktiert.
Morgen folgen dann die eigentliche Fraunhofer-Mitgliederversammlung und die Sitzung des Wissenschaftlich-Technischen Rates. Natürlich jeweils ohne Live-Übertragung. Dabei könnte es auch da besonders spannend werden.