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"Grundsätzlich" promotionsfähig

Vor fünf Jahren hat Hessen als erstes Bundesland das Promotionsrecht an HAWen verliehen. Ein wissenschaftspolitischer Coup, aber auch ein wissenschaftlicher Erfolg? Eine eingesetzte Strukturkommission zieht jetzt eine erste Bilanz – und plädiert für eine Entfristung des Modells unter bestimmten Voraussetzungen.

ALS DER DAMALIGE WISSENSCHAFTSMINISTER von Hessen, Boris Rhein (CDU), im Oktober 2016 der ersten deutschen Fachhochschule das Promotionsrecht erteilte, war die Aufregung groß. An der Hochschule Fulda, die in einem neuen Promotionszentrum künftig Doktoranden ausbilden durfte. An Fachhochschulen überall in der Bundesrepublik, die (mit viel, aber nicht durchgängiger Begeisterung) erwarteten, dass jetzt überall dieser wissenschaftspolitische Stein ins Rollen kommen würde. Und an den Universitäten, an denen viele genau dies verhindern wollten.

 

Der Minister selbst, schon damals nicht für seine Bescheidenheit bekannt, sprach von einem "wissenschaftspolitisch historischen Ereignis". Die Verleihung des Promotionsrechts an eine FH werde die "Diskussion um die Weiterentwicklung des deutschen Hochschulsystems maßgeblich beeinflussen". 

 

Damit zumindest hat Rhein, vor zwei Wochen zu Hessens neuem Ministerpräsidenten gekürt, Recht behalten. Rund drei Viertel aller Bundesländer haben in den vergangenen sechs Jahren ein eigenständiges Promotionsrecht für HAWs, wie die Fachhochschulen inzwischen genannt werden wollen, in Angriff genommen. Sie prüfen oder planen es, oder sie haben es bereits (teilweise) umgesetzt. In Hessen allein existieren inzwischen sieben Promotionszentren, an denen forschungsstarke HAW-Fachbereiche das ihnen verliehene Promotionsrecht ausüben, drei davon sind hochschulübergreifend organisiert. 

 

Doch abgesehen davon, dass Hessen das Projekt HAW-Promotion durchgezogen hat, hat es auch inhaltlich funktioniert? Hat auch hier Boris Rhein, der 2016 "Klasse statt Masse" als Kernphilosophie des "Dr. FH" ankündigte, Recht behalten? Von vornherein hatte die Landesregierung das Promotionsrecht für die Promotionszentren auf fünf Jahre befristet, die Voraussetzung zur Entfristung: eine Evaluation samt positivem Ergebnis. 

 

Eine klug gewählte Personalie

 

Und so, wie Ende 2016 die gesamte deutsche Hochschulszene nach Hessen blickte, wird sie auch den Evaluationsbericht lesen, den eine unabhängige Wissenschaftlerkommission erarbeitet hat und den heute Rheins Nachfolgerin Angela Dorn (Grüne) präsentiert. Dabei wählt Dorn kaum bescheidenere Worte als damals Rhein: "Die Evaluation zeigt: Unser Modell ist erfolgreich und zu Recht Vorbild für andere Bundesländer."

 

Matthias Kleiner hat die Kommission geleitet. Eine klug gewählte Personalie, ist doch der Maschinenbau-Ingenieur und frühere DFG-Präsident erhaben über den Verdacht, von Anfang an Fan eines Promotionsrechts für Fachhochschulen gewesen zu sein: Der erbittertste Widerstand gegen die Reform kam stets aus den Universitäten und vor allem aus den Ingenieurfächern. >>


Wer was evaluiert hat

Vier der sieben hessischen HAW-Promotionszentren wurden in der Evaluation berücksichtigt, weil sie bereits seit mindestens vier Jahren bestehen. Es handelt sich um die Promotionszentren "Public Health" und "Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Globalisierung, Europäische Integration, Interkulturalität/Fulda Graduate Center of Social Sciences" an der Hochschule Fulda, außerdem um die beiden hochschulübergreifenden Zentren  "Soziale Arbeit" (mit der Hochschule RheinMain in der Federführung) und "Angewandte Informatik" (Federführung: Hochschule Darmstadt). 

 

Zur Strukurkommission gehörten neben Matthias Kleiner der Hochschulforscher Stefan Hornbostel, der Dekan der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität 

Bielefeld, Andreas Vasilache; außerdem der Leiter des Graduiertenzentrums an der Technischen Hochschule Ingolstadt, Christian Facci, der auch Mitglied im Wissenschaftsrat ist, die frühere Präsidentin der Hochschule für Gesundheit, Anne Friedrichs, einst Sprecherin der Hochschulen im Wissenschaftsrat, und der ehemalige Präsident der Hochschule Niederrhein, Hans-Hennig von Grünberg, der jetzt eine Professur für Wissens-und Technologietransfer an der Universität Potsdam hat. 

 

Ein vergleichsweise hoher Anteil von HAW-Wissenschaftlern in der Kommission, der jedoch nicht geeignet sein sollte, das Ergebnis ihrer Evaluation gleich wieder in Frage zu stellen. Denn Kleiner, Hornbostel und Vasilache haben sie genauso mitgetragen. 



Kleiner, noch gut zwei Wochen Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, sagt, die Kommission habe sich davon überzeugen können, "dass in den betrachteten Promotionszentren der hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften tragfähige Strukturen für die Betreuung qualitativ anspruchsvoller Promotionen aufgebaut wurden, und das in kürzester Zeit." Eine "beeindruckende Leistung" sei das. 

 

Im Evaluationsbericht heißt es, die Begutachtung habe gezeigt, "dass die hessischen HAWen grundsätzlich in der Lage sind, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemäß den wissenschaftlichen Standards fachlicher und überfachlicher Art qualitätsgesichert zur Promotion zu führen".  Mit den Promotionszentren hätten sie dafür "tragfähige Strukturen aufgebaut, die Forschungsstärke an den HAWen bündeln und als institutionelle Basis die Betreuung und Durchführung von Promotionsverfahren ermöglichen". 

 

Wenn man die 33 Seiten des Berichts durchgeht, fällt einem jedoch auf: Sehr lange aufgehalten hat sich die Strukturkommission mit der Beurteilung des Geleisteten nicht. Den deutlich größeren Teil ihrer Ausführungen widmen sich ihre sechs Mitglieder den Empfehlungen, was alles als nächstes passieren muss. Kleiner formuliert das so: "Wir möchten das Land und seine HAWen ermutigen, nun die nächste Phase einzuleiten, die Promotionszentren als Orte der Forschung inhaltlich stärker zu profilieren und konzeptionell weiterzuentwickeln und dabei die Spezifika des Hochschultyps und den Ausgangspunkt der anwendungsorientierten Forschung in den Mittelpunkt zu stellen."

 

Dieses Drängen nach Veränderung passt zu der eben zitierten Formulierung der Kommission, die HAWen seien "grundsätzlich" zu wissenschaftlich und qualitativ erfolgreichen Promotionsverfahren in der Lage. Man kann solche Sätze als Kritik am Erreichten lesen – oder als logische Schlussfolgerung aus zwei Tatsachen.

 

Früher Zeitpunkt, teilweise ungeeignete Kriterien

 

Dass erstens, wie die Kommission selbst betont, die Evaluation extrem früh kam. So früh, dass überhaupt nur vier der sieben Promotionszentren schon lange genug bestanden, um, obgleich immer noch in der Startphase, überhaupt sinnvoll begutachtet zu werden, und selbst an diesen vier Promotionszentren gab es zum Zeitpunkt der Evaluation gerade einmal zwölf abgeschlossenen Doktorarbeiten.

 

Hinzu kommt zweitens, dass die 2016 ins Gesetz geschriebenen Qualitätskriterien für die Promotionszentren abgesehen von der Feststellung ihrer Erfüllung oder Nichterfüllung zur weiteren Evaluation wenig geeignet waren. Diese Kriterien bestimmten für die Gründung eines Zentrums die Mitgliedschaft von zwölf "forschungsstarken" Professorinnen oder Professoren, wobei diese Forschungsstärke definiert wurde über die Höhe der Drittmitteleinwerbungen über mehrere Jahre hinweg und die Anzahl und Güte wissenschaftlicher Publikationen.

 

Die Kommission schreibt dazu, die vom Land vorgegebenen Kriterien hätten sich "an den etablierten universitären Leistungsindikatoren wie Anzahl der Publikationen und der Drittmitteleinwerbungen" orientiert. Das sei nachvollziehbar gewesen "angesichts der terra incognita, die betreten wurde" und um den zitierten Vorbehalten an den Universitäten zu begegnen. "Den Besonderheiten der anwendungsorientierten Forschung wie der HAW als Institution generell tragen diese Kriterien allerdings zu wenig Rechnung." So dominierten quantitative Indikatoren, konzeptionell-inhaltliche Überlegungen träten in den Hintergrund. Auch, so betonten die Kommissionsmitglieder, weil "andere Paradigmen" (stärker auf die Besonderheit der Forschung an HAWen bezogene) nicht verfügbar zu sein schienen. 

 

Die Kommission berichtet, noch bei den (wegen der Corona-Pandemie teilweise digitalen) Begehungen hätten einige Hochschulleitungen und Professoren Sorge gehabt, "dass etwaige Unterschiede zur universitären Promotion als Mängel ausgelegt würden." Dabei, und genau das meinte Kleiner mit seinem oben zitierten Statement, kommt es genau darauf an in den nächsten Jahren: die Besonderheiten der HAW-Promotion im Allgemeinen und an den Promotionszentren im Einzelnen herauszuarbeiten.

 

Denn derzeit, kritisiert die Kommission sehr deutlich, vereinten alle Zentren und insbesondere die hochschulübergreifenden unterschiedliche thematische Ausrichtungen unter einem Dach. Diese thematische Breite ohne klares Forschungsprofil mit entsprechender Tiefe berge die Gefahr der Beliebigkeit und verhindere inhaltliche Konzentration. Weshalb auch und vor allem die bestehende Lehre und Forschung an den HAWen mit den Promotionszentren besser verknüpft werden müssten. Hierzu gibt der Evaluationsbericht eine Reihe von Empfehlungen (siehe Kasten). >>


Wo die Kommission Veränderungsbedarf sieht

o  Die praxisbezogenen Studiengänge an HAWen böten "ein enormes (Rekrutierungs-) Potenzial", das jedoch nur ausgeschöpft werden könne, "wenn die HAW-eigenen Studien- und Promotionsangebote noch stärker aufeinander abgestimmt werden". Dies gelte insbesondere für Fächer, in denen vor allem HAWen Studiengänge anböten, etwa in den akademisierten Gesundheitsberufen – und wo es folglich keine bestehende Promotionskultur gibt. 

 

o Mit einer engen Verknüpfung von Master-Studiengängen und Promotionsangeboten kämen die HAWen ihrem besonderen bildungspolitischen Auftrag nach: Weil an HAWen vergleichsweise viele Erstakademiker studieren, wird für sie eine Promotion greifbarer, ebenso für bereits berufstätige Hochschulabsolventen, die sich doch noch eine Forschungstätigkeit vorstellen können. 

 

o Die HAW-typische Anwendungsorientierung in der Forschung qualifiziere Promovierende besonders gut für eine außerakademische Karriere. "Die Relevanz eines Promotionsabschlusses außerhalb der Wissenschaft ist ein entscheidendes Argument für das eigenständige Promotionsrecht an HAWen", befindet die Kommission und schiebt direkt ihre Kritik am Ist-Zustand hinterher. "Die Funktion des eigenständigen Promotionsrechts zur professoralen Selbstrekrutierung scheint in der strategischen Ausrichtung der Promotionszentren demgegenüber derzeit teilweise überakzentuiert." 

 

o Jedes Promotionszentrum müsse ein eigenes Forschungsprogramm entwickeln, das "die Besonderheiten des Hochschultyps und das Forschungsprofil der Trägerhochschule(n) widerspiegelt", das sei "logischerweise der konzeptionelle Kern eines jeden Promotionszentrums". 

 

o Die Promotionszentren sollten die Möglichkeit haben, entlang ihrer 

Forschungsprogramme sozialversicherungspflichtige Promotionsstellen auszuschreiben – mit Verträgen, deren Laufzeit sich an der Dauer der  Qualifikationsphase orientieren müssten. Die Vergabe von "hochschuleigenen, teils zeitlich eng befristeten Stipendien" sehe die Kommission dagegen kritisch. 

 

o Künftige Mitarbeiterstellen müssten in den Forschungsfeldern des zentrumseigenen Forschungsprogramms angesiedelt sein, um das derzeit häufig beobachtete "Auseinanderdriften" zwischen Dissertationsvorhaben und Stelleninhalt zu verhindern, die Promotion zügiger zu machen und gleichzeitig Qualität und wissenschaftliche Integrität zu stärken. 

 

o Die Verringerung des Lehrdeputats für professorale Zentrumsmitglieder auf 14 Semesterwochenstunden sei "sinnvoll", allerdings müsse sie in allen Zentren nach einem einheitlichen, Kriterien basierten Standard hochschulübergreifend transparent ablaufen.

 

o Eine stärkere Autonomie und "damit auch bessere finanzielle Ausstattung" der Promotionszentren sei nötig – auch wenn die Kommission gleichzeitig schreibt, in der derzeitigen Struktur sei ihre finanzielle Ausstattung ausreichend. Vor allem umfasst diese ein Sachmittelbudget für Veranstaltungen, Qualifikationsangebote, Öffentlichkeitsarbeit oder organisatorische Aufgaben. Die oft nur in Teilzeit besetzten Koordinationstellen an den Zentren seien dagegen schon jetzt zu knapp bemessen – und wären es folglich erst recht, wenn die Zentren wie im Bericht gefordert ausgebaut würden. 

 

o Für jedes Promotionszentrum soll, auch zur Stärkung seiner Autonomie, ein wissenschaftlicher Beirat eingerichtet werden, um die Weiterentwicklung des jeweiligen Zentrums "konstruktiv-kritisch" zu begleiten.



>> Deutliche Kritik übt die Kommission daran, dass es in allen betrachteten Promotionszentren jeweils "einen kleineren oder größeren Anteil" an Professoren gebe, die nicht aktiv in die Betreuung von Promovierenden eingebunden seien. Sind das Strohmänner bzw. Strohfrauen, um die geforderte Forschungsstärke zu erreichen? Diese Vermutung äußert die Kommission nicht, fordert aber, Professoren nach einer längeren Inaktivität in der Promotionsbetreuung oder in der Forschung aus dem Zentrum auszuschließen. 

 

Bleibt die Frage nach der Entfristung, die einst als Ergebnis einer positiven Evaluation versprochen worden war. Das Wissenschaftsministerium von Angela Dorn verkündet als Reaktion auf den Bericht: "Das Promotionsrecht für die positiv evaluierten Zentren kann nun entfristet werden." Damit setzt sie das entscheidende Signal, auch bundesweit: Die HAW-Promotion an sich wird in Hessen keiner mehr wissenschaftspolitisch in Frage stellen. 

 

Wobei das nicht bedeutet, dass die Kommission die Promotionszentren jetzt auf Autopilot laufen lassen will. Das würde zur Logik ihrer Empfehlungen auch gar nicht passen. Stattdessen heißt es im Evaluationsbericht:  "Die Kommission empfiehlt, nicht in Kategorien von Be- und Entfristung des Promotionsrechts zu denken, sondern ein wissenschaftsgeleitetes Qualitätssicherungsverfahren in Form regelmäßiger Evaluationen zu etablieren, das als real mögliche Konsequenz auch einen Widerruf des Promotionsrechtes umfasst."

 

Ein Abfärben auf die Universitäten wäre wünschenswert

 

Alle sieben Jahre schlägt die Kommission als Frequenz vor. Dies sei "explizit nicht als Misstrauensvotum gegen die gute Arbeit der Promotionszentren" gerichtet, sondern sei man "vielmehr überzeugt, dass regelmäßige Evaluationen im gesamten Wissenschaftssystem ein notwendiges Instrument der Qualitätssicherung darstellen, Potenziale aufdecken können und wichtige Impulse für die Weiterentwicklung setzen".

 

So, wie es der Bericht selbst tut: Er beurteilt das Geleistete und gibt Empfehlungen für Veränderungen, die dann wiederum in ein paar Jahren wieder beurteilt und um neue Empfehlungen ergänzt werden sollen. In der Tat, so funktioniert heute Wissenschaft – und so kennt es unter anderem auch ein Matthias Kleiner bei der regelmäßigen Evaluation der Leibniz-Institute.

 

Allerdings: Das Promotionsrecht an Universitäten kennt keine systematischen Evaluationen, es gehört unabhängig von der konkreten Qualität der einzelnen Fachbereiche zu deren selbstverständlichen Grundausstattung. Es wäre, siehe die Debatte um wissenschaftliches Fehlverhalten und Plagiate, nicht das Schlimmste an der Entwicklung um die HAW-Promotionen, wenn hier mittelfristig auch etwas auf die Qualitätssicherung der universitären Promotion abfärben würde. 

 

Ministerin Dorn sagte, bereits seit 2021 stelle das Land den fünf hessischen HAWen "beträchtliche Mittel" zur Verfügung, um damit einen wissenschaftlichen Mittelbau aufzubauen und Qualifikationsstellen zu finanzieren. Wobei man die 13 Millionen Euro jährlich, die dafür 2023 fließen sollen, im Vergleich zu Uni-Standards sicher kaum als "beträchtlich" bezeichnen kann. Im Vergleich zur HAW-Förderung in anderen Ländern sind sie aber tatsächlich, denn der Aufbau eines HAW-Mittelbaus hat eben auch entschiedene Gegner: an Universitäten, die um Ressourcen fürchten, und an den HAWen selbst, wo Mahner sagen, man solle bloß nicht die Strukturen der Universitäten nachahmen.

 

Ziel: Qualitätsmarke "Dr. HAW"

 

Jedenfalls versprach Dorn, die "wertvollen Empfehlungen" der Kommission umzusetzen. "Wir werden mit den HAWen nun in einen Prozess zur Umsetzung der Empfehlungen einsteigen und hierzu eine Arbeitsgruppe gründen". Der Vorsitzende des Zusammenschlusses der hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, Frank Dievernich, sagte: "Wir freuen uns nun sehr darauf, alle Punkte dieses Gutachtens zu würdigen, da wir sicher sind, dass sie zur Schärfung der Qualität der Promotionszentren beitragen und so den Wissenschaftsstandort Deutschland deutlich voranbringen."

 

Das, was man halt so sagt, wenn Evaluationsberichte erscheinen. Hauptsache, die Kernbotschaft der Kommission, das Andersartige der HAW-Promotion zu betonen und auszubauen, kommt an. Denn genau hierin und nur hierin liegen ihre Berechtigung und ihr großes Potenzial. 

 

Als ich vor fünf Jahren unter der Überschrift "Dr. FH: Hessen macht ernst" über Boris Rheins Coup berichtete, sagte ein hessischer FH-Präsident zu mir: Der Artikel sei ja insgesamt fair, aber die Überschrift störe ihn. Weil sie nach Promotion zweiter Klasse klinge. Genauso war es schon damals nicht gemeint, im Gegenteil: Wenn es nach der Kleiner-Kommission geht, hätte das Label eines Tages das Potenzial zur Qualitätsmarke: Dr. HAW.



In eigener Sache


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Kommentare: 2
  • #1

    Ruth Himmelreich (Dienstag, 14 Juni 2022 09:59)

    Aus dem Bericht:

    "Da zum Zeitpunkt der Evaluation erst zwölf abgeschlossene Dissertationen vorlagen (zehn im Promotionszentrum Soziale Arbeit und zwei im Promotionszentrum Angewandte Informatik) wurden ebenfalls Exposés und Zwischenberichte der Promovierenden in die Evaluation einbezogen. Es erfolgte keine systematische (Re-)Bewertung der Arbeiten und Vorhaben, sondern eine kursorische Sichtung mit dem Ziel, einen umfassenden Überblick über die wissenschaftliche Qualität der Fragestellungen und der Methodik zu erhalten."

    Das wundert einen schon etwas - in dem ganzen Unterfangen sollen gute Promotionen entstehen, und man schaut nicht genau nach, ob das auch der Fall ist? Bei zehn Promotionen in der Sozialen Arbeit hätte man schon einmal gutachten können, wie die Qualität der Arbeiten einzuschätzen ist - und ob sich angesichts dessen der beträchtliche finanzielle Aufwand des ganzen Unterfangens gelohnt hat.

  • #2

    Dr. fällt nicht vom Himmel (Dienstag, 14 Juni 2022 13:00)

    Wenn tatsächlich erst 12 Arbeiten abgeschlossen wurden, kann man doch daraus keine signifikanten Schlüsse ziehen.
    Wenn an einer guten Universität ein Graduiertenkolleg nach
    der ersten Periode begutachtet wird, hat man in der Regel
    schon mehr Arbeiten fertig und kann vernünftige Schlüsse
    ziehen. Die FH-Angelegenheit macht derzeit nach obiger Darstellung einen ziemlich unfertigen Eindruck,