Ein Gespräch mit dem Bonner Wirtschaftswissenschaftler
Moritz Schularick über ein Land im Krisenmodus, überforderte Politikberater und die Aufgaben von Ökonomen. Von Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda.
Foto Moritz Schularick: Dustin Preick.
"DIE POLITISCHEN STRUKTUREN in Deutschland sind nicht dafür aufgestellt, auf Krisen reagieren zu können", sagt Moritz Schularick, Professor für Makroökonomik und Ökonometrie an der Universität Bonn und derzeit der wohl begehrteste deutsche Ökonom. Zahlreiche Institutionen buhlen um ihn als Chef.
Als Gast im "Gipfel der Bildung" scheut Schularick keine klaren Worte. Jurist:innen sieht er als ein wesentliches Problem in einem veränderungsfeindlichen Deutschland, das Spitze im Verfeinern eingefahrener Technologien, aber kaum noch zu wirklichen Neuentwicklungen fähig sei. Gleichzeitig hadert der 47-Jährige mit der wirtschaftswissenschaftlichen Politikberatung, der er konzeptionelle und intellektuelle Schwächen vorwirft.
Auf die Frage, wie man ein erfolgreicher Ökonom wird, gebe es nur eine Antwort, sagt Schularick: "Spannende Fragen stellen." Im Podcast war er jedoch vor allem für die Antworten zuständig. Und die haben es teilweise in sich.
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