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"Vielleicht werden wir ja auch positiv überrascht"

Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Foto: Deutscher Lehrerverband.

1. Was ist für Sie das größte Problem in unserem Bildungssystem?

 

Der größte Lehrkräftemangel seit 50 Jahren liegt wie eine bleierne Decke auf und über allen Herausforderungen an Schulen. Wenn es uns nicht gelingt, die Attraktivität des Lehrerberufs langfristig deutlich zu steigern,  wird dies eine schwere Bürde für unsere gesamte Gesellschaft werden. Das betrifft auch Fragen der Integration und der wirtschaftlichen Entwicklung.

 

2. Hat der Bildungsföderalimus in Deutschland langfristig eine Zukunft?

 

Natürlich hat er eine Zukunft, schon allein weil er durch das Bundesstaatsprinzip in Artikel 20  GG verfassungsrechtlich quasi mit einer Ewigkeitsklausel versehen ist. Die Frage wird sein,  ob es eine gute oder schlechte Zukunft sein wird bzw. ob und wie der Bildungsföderalismus seine Handlungsfähigkeit zurückgewinnrn kann. Das wird nur über einen Länderstaatsvertrag gelingen.

 

3. Welche konkreten Erwartungen haben Sie in diesem Zusammenhang an den Bildungsgipfel?

 

Meine Erwartungen sind gering. Von dem versprochenen großen bildungspolitischen Aufbruch, den die Ampel im Koalitionsvertrag versprochen hat, ist bislang kaum etwas zu spüren. Ich erwarte endlich Konkretisierungen zum Beispiel zum Digitalpakt 2.0, und zum Startchancenprogramm. Vielleicht werden wir ja auch positiv überrascht werden.