Reinhard Sager, Landrat von Ostholstein und Präsident des Deutschen Landkreistages. Foto: Landkreis Ostholstein.
1. Was ist für Sie das größte Problem in unserem Bildungssystem?
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass digitale Lehr- und Lernangebote dringend verbessert und ausgebaut werden müssen. Hier sind die Landkreise als Schulträger schon länger und intensiv um entsprechende Verbesserungen bemüht.
2. Hat der Bildungsföderalimus in Deutschland langfristig eine Zukunft?
Die Landkreise haben auch wegen ihrer zahlreichen Zuständigkeiten gerade im Bereich der Sozial- sowie Kinder- und Jugendhilfe ein erhebliches Interesse am Bildungserfolg junger Menschen. Die Landkreise als Schulträger übernehmen daher schon jetzt eine erhebliche Mitverantwortung auch für die Schülerinnen und Schüler, die nicht ohne Weiteres schulischen Erfolg haben. Hier stehen wir als Schulträger wie auch als Sozialhilfe- und Jugendhilfeträger zu unserer vielfältigen sozialen Verantwortung und für jede Initiative zur Verfügung, die den Schulerfolg zu verbessern hilft.
3. Welche konkreten Erwartungen haben Sie in diesem Zusammenhang an den Bildungsgipfel?
Gute Bildung ist eine wichtige Zukunftsressource. Ob der Bildungsgipfel der Bundesregierung allerdings wichtige Fortschritte bringen kann, wissen wir nicht. In erster Linie tragen die Länder auf diesem Feld die Verantwortung. Nach unserem Verständnis sollte es nicht darum gehen, Verantwortlichkeiten zu verschieben und die Länderverantwortung zu reduzieren.