Was Deutschlands Politiker, Bildungsexperten und Verbände zu den historisch schlechten PISA-Ergebnissen sagen.
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU), nannte die PISA-Ergebnisse "besorgniserregend". Eine zunehmend heterogene Schülerschaft stelle das Schulsystem und auch die Lehrkräfte vor enorme Herausforderungen. Zudem zeigten sich weiterhin die Auswirkungen der pandemiebedingten Einschränkungen und Schulschließungen. "Und wir stehen vor der Herausforderung, sicherzustellen, dass jede Schule die notwendigen Mittel erhält, um eine hochwertige Bildung zu gewährleisten. Dies umfasst nicht nur finanzielle Ressourcen, sondern auch die Unterstützung durch qualifizierte Lehrkräfte und zeitgemäße Lehrmaterialien." Alle seien sich einig, dass es jetzt vor allem auf die Stärkung der Basiskompetenzen ankommt, und das möglichst frühzeitig.
Als "besorgniserregend" stufte auch der parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Jens Brandenburg (FDP) die PISA-Befunde ein. Die Daten zeigten ein generelles Absinken des Leistungsniveaus. Der Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg sei in Deutschland nach wie vor stark, gerade auch im Vergleich mit anderen OECD-Staaten. "Wir brauchen dringend eine Trendwende und müssen die Anstrengungen erhöhen, um die Grundkompetenzen aller Schülerinnen und Schüler zu stärken. Und wir brauchen dringend eine gezielte Förderung für die sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen." Mit dem Startchancen-Programm das Bundesbildungsministerium etwa 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler besonders stärken. "Bis zum Ende der Programmlaufzeit wollen wir den Anteil derjenigen, die an den Startchancen-Schulen die Mindeststandards in Lesen, Schreiben und Rechnen verfehlen, halbieren."
Die Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion, Katharina Dröge, und die bildungspolitische Sprecherin Nina Stahr bezeichneten die Ergebnisse als "erneutes Warnsignal für unser Bildungssystem. Nicht nur für die persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen sind die Daten alarmierend. Auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland sind sie von hoher Bedeutung, denn die Schüler*innen von heute sind die Fachkräfte von morgen." Statt konjunktureller Debatten über Bildung brauche es eine gemeinsame bildungspolitische Strategie von Bund, Ländern und Kommunen mit gesamtstaatlichen Bildungszielen. "Diese muss unter enger Einbeziehung von Zivilgesellschaft und Wissenschaft erarbeitet werden. Es ist wichtig, dass die Bildungsministerin diesen Prozess steuert und die Beteiligten an einen Tisch bringt." Nötig sei zudem eine ergebnisoffene Debatte über die Zukunft des Bildungsföderalismus.
Der Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik, Ludger Wößmann, sagte, einen derartigen Rückgang der Bildungsergebnisse hat es noch nie gegeben. "Mittlerweile sind die Leistungen sogar unter das Niveau gefallen, das vor gut 20 Jahren den ersten PISA-Schock ausgelöst hat. Der Rückgang von 25 PISA-Punkten, wie wir ihn gerade in Mathematik gesehen haben, kostet Deutschland langfristig rund 14 Billionen Euro an Wirtschaftsleistung bis zum Ende des Jahrhunderts." Die Verbesserung der schulischen Ergebnisse müsse in Politik, Bildungsverwaltung, Schulen und Familien Vorrang haben.
"Wir brauchen einen fast schon revolutionären Neuanfang in unserem Bildungswesen", forderte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. "PISA 2022 dokumentiert die erschreckenden Ergebnisse der Bildungspolitik. Wenn die Verantwortlichen jetzt nicht umgehend handeln, ist ein Kompetenzverlust nicht mehr aufzuholen", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Die bisherigen Bildungsstandards, aber auch die Ausbildung der Lehrkräfte müssten auf den Prüfstand, MINT-Kompetenzen müssten als Zukunftskompetenzen gezielter gefördert, die Digitalisierung an den Schulen verlässlich und langfristig gesichert werden. "Der Ganztag an Schulen sollte gezielt zur individuellen Förderung genutzt werden. Das sind wir unseren Kindern schuldig."
In einer gemeinsamen Pressemitteilung forderten IG Metall und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall, Schulen müssten Priorität bekommen. "Bildung muss aus den Sonntagsreden raus und rein in echtes Handeln", sagte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander. "Es ist unverzeihlich, dass die Schulen nicht die Aufmerksamkeit und die Unterstützung bekommen, die sie benötigen." Die Kultusministerkonferenz müsse einen Masterplan Bildung vorlegen. Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, verlangte mehr Unterstützung für die Berufsschulen an, deren technische Ausstattung sei oft mangelhaft, auch die personelle Situation gebe Anlass zur Sorge. "Nötig ist eine Investitionsoffensive an den Berufsbildenden Schulen. Wer hier investiert, investiert in die Zukunft!"
Ein grundsätzliches Verständnis für naturwissenschaftliche und mathematische Zusammenhänge sei Voraussetzung für die Teilhabe am öffentlichen Diskurs – "vom Klimawandel bis zur Impfstoffentwicklung", sagt Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der "Stiftung Kinder forschen". "Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, junge Menschen ohne ausreichend mathematische Kompetenzen von der Schule abgehen zu lassen. Gleiches gilt für die Naturwissenschaften." Naturwissenschaften und gerade auch Mathematik seien nichts, was man auswendig lernen kann. "Kinder lernen diese Dinge am besten, wenn sie damit konkrete Probleme lösen können, die mit ihrem Leben zu tun haben."
Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD kommentierte, die Ergebnisse seien zu erwarten gewesen. "Wir müssen in der öffentlichen Diskussion endlich die Ursachen klar benennen. Nur so wird der Blick frei für Lösungsansätze." Die Ursachen lägen auf der Hand: "Alle Lernstandsuntersuchungen nach dem Jahr 2020 zeigen, dass die lange Zeit der Schulschließungen und Unterrichtseinschränkungen während der Corona-Pandemie zu deutlichen Lernrückständen in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern geführt hat. Zudem hat sich gerade in Deutschland die Schülerschaft deutlich verändert: Die Zahl der Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern hat erheblich zugenommen." Rabe, der die SPD-Bildungspolitik in den Ländern koordiniert, fügte hinzu: Angesichts der veränderten Schülerschaft müssten mehr Zeit und mehr Konzentration für das Erlernen von Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben, Zuhören sowie Mathematik eingesetzt werden. "Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass die Kinder in ihren Familien Lesen, Schreiben und Rechnen durch Übungen festigen. Deshalb haben wir in Hamburg die Übungsprozesse in die Schulzeit integriert." Zudem habe sich es sich bewährt, bereits vor der Schule mit der Förderung beginnen. "Wer in Hamburg mit viereinhalb Jahren nicht altersangemessen spricht, wird bereits mit fünf Jahren schulpflichtig und intensiv gefördert."
"Schlimmer geht doch immer", kommentierte die Bildungspolitikerin Nicole Gohlke (Linke). "Da hilft nur eins: Weg mit den ideologisch verbohrten Brettern vor den Köpfen derer, die an alten Systemfehlern kleben. Weg mit dem Kooperationsverbot." Bund, Länder und Kommunen müssten in die gemeinsame Verantwortung. Bildung muss auf allen Ebenen Chefsache werden. Dem massiven Bildungsfiasko müsse endlich umfangreich und wirksam entgegentreten werden: "Umdenken, sozial gerecht und massiv investieren, Lehren und Lernen in Schule spürbar verbessern, Lehrerbildung reformieren. Wir brauchen eine Ausbildungsoffensive für mehr Lehrkräfte und Erzieher und ein 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen - und zwar sofort."
Der Philologenverband (DPhV) konnte den Ergebnissen auch Positives abgewinnen. Zum einen sei es gelungen, trotz der Schwierigkeiten während der Corona-Krise den Anteil der Schülerinnen und Schüler in den niedrigsten Kompetenzstufen in allen Kompetenzbereichen unter dem OECD-Durchschnitt zu halten, sagte die DPhV-Vorsitzende Susanne Lin-Klitzing. Gleichzeitig seien zum Teil sichtbar mehr Schülerinnen und Schüler als im OECD-Durchschnitt in den obersten Kompetenzstufen, zum Beispiel im Bereich der Naturwissenschaften, dabei sei die Leistungsschere nicht weiter aufgegangen. Selbstverständlich könne man zum anderen aber mit der Leistungsentwicklung über die Zeit betrachtet überhaupt nicht zufrieden sein. "Obwohl die Studie schulische Bildungsziele als Gesamtheit nicht ausreichend abbildet, bestätigt sie doch insgesamt leider negative Trends, die wir seit Jahren beobachten." Es sei wichtig, dass die Politik den Fachunterricht wieder zur Priorität erkläre. "Lehrkräfte müssen umgehend und nachhaltig von unterrichtsfernen Aufgaben entlastet werden – sie sind weder Hilfskräfte in der Verwaltung, Sozialarbeiter noch Reiseverkehrskaufleute."
Der Deutsche Lehrerverband forderte mehr Anstrengungen für den Bildungsbereich ab der frühkindlichen Bildung. Die Grundkompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen seien Schlüssel zu nachhaltigem Bildungserfolg. "Im Vorschulbereich müssen fehlende Sprachbeherrschung und fehlendes Kulturverständnis identifiziert werden. Die Kinder müssen ihren sozial-kulturellen Hintergrund mit der hiesigen Gesellschaft verbinden können." Darauf aufbauend müssten die Grundschulen sich auf die Grundfähigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens als Schlüssel zum nachhaltigen Bildungserfolg konzentrieren – immer in Bezug zur gesellschaftlichen Vielfalt einer freiheitlichen Demokratie. "Angesichts der zahlreichen Baustellen im deutschen Schulwesen – vom Lehrkräftemangel über Lernlücken aus der Corona-Zeit bis hin zu baufälligen Schulgebäuden – braucht es keine Strukturdebatte, sondern Ressourcen für unser bestehendes Bildungssystem."
Die Pisa-Ergebnisse müssten wir die deutsche Politik "ein Weckruf" sein, sagte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, gleichzeitig stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende. "Wir müssen mehr in Bildung investieren. Wir brauchen ein neues Selbstverständnis! Deutschland muss den Weg vom Sozialstaat zum sozialen Bildungsstaat einschlagen." Über alle Altersstufen hinweg müsse Bildung in den Haushalten von Bund und Ländern priorisiert werden. "Frühkindliche Bildung, Schulbildung, Aus-, Fort und Weiterbildung aber genauso auch Grundlagen- und Spitzenforschung." Deutschland habe sich über Jahrzehnte in ideologischen Debatten über das Schulsystem verheddert, sei spät in der Digitalisierung gewesen und schaffe es trotz der zweithöchsten Lehrergehälter der OECD nicht, genügend qualifiziertes Personal an seine Schulen zu bekommen. "Trotzdem führen wir Debatten über immer neue Verteilungsmechanismen in unserem Sozialstaat. Die Antwort unserer Gesellschaft muss aber lauten: Sozial ist, was Bildungsgerechtigkeit schafft." Der soziale Bildungsstaat müsse als Ideal über allen politischen Debatten stehen.
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Laubeiter (Dienstag, 05 Dezember 2023 11:52)
Gestern war hier ein super Text über die Frage, welche Investitionen der Bundesregierung die Lebensbedingungen der Jungen verbessern. Heute steht hier, dass bis Ende des Jahrhunderts (2100, noch 77 Jahre), 14 Billionen (1.400 Milliarden) auf dem Spiel stehen. Ich werden wohl vor 2100 sterben, daher schrecken mich 14 Billionen, die in der Zukunft defizitär auflaufen, wenig. Ich möchte, dass jetzt, heute, hier etwas passiert für die Jungen.
Jakob Wassink (Dienstag, 05 Dezember 2023 14:07)
Wenn man die Einschätzungen liest, fühlt man sich an die Interviews nach einem engen und intensiven Fußballspiel erinnert. Jeder drischt die immer gleiche Phrase. Nach einer kurzen Phase der Erregung á la "TuchelHamannLoddar" gehts dann mit dem üblichen Business as usual weiter. Nur sind die negativen Folgen für die gesamte Gesellschaft hier viel gravierender als bei einem schlechten Fußballspiel.
Was ich mich frage: Warum dürfen Politiker*innen und Verbandsfürst*innen immer noch ungeschoren von "pandemiebedingten" Schulschließungen schwadronieren. Die hier mitwabernde vermeintliche conditio-sine-qua-non gab es nie. Es waren ausschließlich politische Entscheidungen! Auch das sog. Startchancenprogramm ist doch nicht mehr als eine Alibiveranstaltung!
Die Fragen kann man unbegrenzt fortsetzen....
Klaus.Diepold (Dienstag, 05 Dezember 2023 14:59)
Sicher, die Malaise des Bildungsapparats in Deutschland basiert auf vielen politischen Entscheidungen, bzw. Nicht-Entscheidungen der Vergangenheit. Allerdings versäumen wir als Wähler dieses Fehlverhalten zu sanktionieren und debattieren meist über andere Themen, die offenbar wichtiger erscheinen. Die aktuellen Befunde überraschen mich überhaupt nicht. Viel überraschender ist die zwischenzeitliche Verbesserung, ohne dass wirklich etwas Grundlegendes geändert wurde. Also - weiterhin Sinntagsreden über die Bedeutung der Bildung und dann kommt der Rotstift weil z.B. eine Abwrackprämie implementiert werden muss oder was sonst so daherkommt. Die Bildung wird in absehbarer Zeit ins Private verschoben.
Hanna (Dienstag, 05 Dezember 2023 16:13)
Ich möchte noch eine weitere Baustelle hinzufügen:
In der hochschulischen Lehramtsausbildung wurde das Lehrpersonal mit der Einführung des WissZVG im Jahre 1999 bis heute nach und nach durch überwiegend befristete Beschäftigte ersetzt. Da diese nach 6+6 Jahren von den Hochschulen wegen des WissZVG nicht befristet weiterbeschäftigt werden dürfen, die Hochschulen aber kaum Dauerstellen anbieten, stehen weite Teile des hochschulischen Lehrpersonals nach spätestens 12 Jahren vor dem Berufsaus. Viele gehen früher.
In der Lehramtsausbildung wird damit turnusmäßig alle 6-12 Jahre das erfahrene und gut ausgebildete Hochschullehrpersonal durch Berufsanfänger:innen ersetzt.
Staatssekretär Brandenburg für das BMBF und KMK-Präsidentin Günther-Wünsch für die Länder hätten es mit der WissZVG-Reform und den Landeshochschulgesetzen in der Hand, die systemische Fluktuation beim Hochschulpersonal in der Lehramtsausbildung zu beenden und endlich wieder mehr Erfahrung, Nachhaltigkeit, Commitmemt und Qualität in das Lehramtsstudium durch deutlich mehr unbefristete Normalarbeitsplätze zu bringen.
Wer eine qualitativ hochwertige Lehramtsausbildung will, muss attraktive Arbeitsplätze schaffen und aufhören, das erfahrenste Personal regelmäßig vor die Hochschultür zu setzen!
Gernot (Dienstag, 05 Dezember 2023 18:26)
Bessere Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfteausbildung schaffen, um gutes Personal zu gewinnen und zu halten!
"Steht ein Lehramtsabsolvent vor der Berufswahl..." (geht zwar wie ein Witz los, ist aber leider keiner):
- Berufseinstieg in der Hochschullehre an der Uni: Einstiegsgehalt als Wiss. Mitarbeiter E13 (Stufe 1): 2584,76 € netto, befristet, Rentenanspruch, Qualifikationsdruck, wahrscheinliches Karriereende nach 6 oder 12 Jahren WissZVG.
- Berufseinstieg an der Schule: Einstiegssold A13 (Stufe 1): 3566,78 € netto (also ca. 1000 € mehr!), unbefristet, Pensionsanspruch.
Selbst als Promovierter in der höchsten Entgeltstufe 6 (mit 15 Jahren Berufserfahrung) verdient ein Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Lehramtsausbildung mit 3532,98 € netto noch immer weniger als seine Absolventen als Berufsanfänger in der Schule!
Frage an die Hochschulen und Bildungsministerien: Glauben Sie, dass damit aktuell das beste Personal für die Lehramtsausbildung gewonnen wird?
Lehrerkind (Mittwoch, 06 Dezember 2023 09:47)
Liebe Hanna,
Lieber Gernot,
nach Ihrer Logik sind also Lehramtsabsolvent*innen geeignete Kandidat*innen, um mit Ende ihrer eigenen Ausbildung sofort andere Lehramtsstudierende auszubilden? Das denke ich nicht! die Lehramtsausbildung sollte zum Großteil durch erfahrene Lehrer*innen erfolgen! Großes Problem der Lehrer*innenausbildung in Deutschland ist, dass sie in der Hauptsache durch Lehrende erfolgt, die seit ihrem eigenen Abitur keine Schule mehr von innen gesehen haben. Und diese Menschen sorgen auch ganz aktiv dafür, dass die Anteile am Lehramtsstudium, die nicht "fachrelevant" sind, so klein wie möglich bleiben. So kann das nichts werden!
Claus Wesalsky (Mittwoch, 06 Dezember 2023 22:42)
Deutschland muss endlich den Bildungsföderalismus abschaffen und Bildung in Bundeshoheit übergeben. Bildung darf nicht länger Ländersache sein. Spart unendliche Ressourcen und schafft endlich Bildungsgerechtigkeit in Deutschland. Diese Debatten nerven einfach, weil niemand sich traut die Wurzel allen Übels auszureißen.
Kalliope (Freitag, 08 Dezember 2023 09:48)
Was bei der Interpretation der PISA-Ergebnisse zu wenig mitgedacht wird, ist die Co-Lehrtätigkeit der Eltern. Der „PISA-Schock“ führte zu einem immensen Anstieg, die nachfolgenden beruhigenden Ergebnisse zu einem Abflauen der direkten elterlichen Bildungsanstrengungen.
Elternhäuser mit Bildungshintergrund kennen die Anforderungen, die an ihre Kinder zukünftig gestellt werden, (Grundschul)-Lehrer und Lehrerausbilder scheinen davon ziemlich unberührt allein im eigenen Saft zu schwimmen.
Genau das unterscheidet kontinuierlich erfolgreiche PISA-Länder wie Singapur von Deutschland: Sie wissen, wo sie am Ende einer Schulkarriere leistungsmäßig hinwollen und teilen die nötigen Kompetenzpäckchen von der ersten Klasse an auf.