Ein Streitgespräch-Podcast über DEAL, Elsevier und die Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens – mit Günter M. Ziegler und Ulrich Dirnagl.
Der Fragensteller-Podcast mit Günter M. Ziegler (oben rechts) und Ulrich Dirnagl (unten rechts). Foto Ziegler: Kay Herschelmann. Foto Dirnagl: Thomas Rafalzyk.
SIEBEN JAHRE dauerte es, inklusive Boykott und seit 2018 offiziell abgebrochenen Verhandlungen, bevor sich die deutsche Wissenschaft mit dem weltgrößten Wissenschaftsverlag im Sommer 2023 auf eine deutschlandweite Open-Acess-Vereinbarung einigte. Das Projekt DEAL, zu dem sich Hochschulen und Forschungsorganisationen zusammengeschlossen haben, feierte den Vertrag als "transformativ" und "zukunftsweisend", doch es gab auch Gegenwind.
Einer von denen, die die Einigung kritisierten, war Ulrich Dirnagl, Forscher an der Berliner Charité und Gründungsdirektor des QUEST Centers for Responsible Research am Berlin Institute of Health. "Wissenschaftler und Bibliothekare, hört die Signale: Keine DEALs mit unseren Papern!", forderte er im Laborjournal.
In einer neuen Folge von "Wiarda wundert sich" sagt er, warum er die Verträge, die DEAL mit Elsevier und den anderen großen Wissenschaftsverlagen abgeschlossen hat, schlecht, teuer und unfair hält. Und es sei das Gegenteil von transformativ. Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin und DEAL-Verhandlungsführer, hält dagegen: Gerade der Vertrag mit Elsevier sei ein besonderer Erfolg, die Preise für die Wissenschaft würden sinken und Open Access gefördert, die Kritik nennt er "ein bisschen unterkomplex".
Wer braucht DEAL, wer profitiert, und was tragen die Verträge bei, um die Wissenschaft zu reformieren? Ein Streitgespräch mit Argumenten, Anekdoten und ein feindosierten Spitzen – geführt von zwei Wissenschaftlern, die beide das Beste für die Wissenschaft im Sinn haben und doch zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
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