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In der Diskursfalle

Was geschieht da gerade an deutschen Hochschulen, in den Medien und in der Politik? Und was können, was sollten wir jetzt tun? Der Versuch einer Einordnung.

WIR ALLE SPÜREN ES. Es droht etwas zu kippen in der öffentlichen Debatte über Israel, Gaza, allgemeiner über den Umgang mit legitimen und illegitimen Protesten – und die Rolle, die deutsche Wissenschaftseinrichtungen und Hochschulen in alldem spielen. Nicht wenige würden sagen: Die Debatte ist bereits gekippt. Die Frage ist: Was können, was sollen wir jetzt tun in der Wissenschaft und darüber hinaus?

 

Ich habe keine Antworten anzubieten. Nur ein paar Beobachtungen und Appelle.

 

Erstens und am wichtigsten: Wir alle, die sich der Demokratie, dem Wohl der Öffentlichkeit und der Wissenschaft verpflichtet fühlen, sollten dringend einen Schritt zurücktreten und innehalten. Nicht immer gleich dem Impuls zur schnellen Kommentierung und Zuspitzung nachgeben, sondern uns zunächst fragen: Haben wir wirklich schon genügend Informationen, um qualifiziert einordnen, loben, kritisieren oder verurteilen zu können? Und: Wem oder was nützt es, wenn ich mich jetzt womöglich aus der Hüfte heraus äußere? Irgendwann kommt der Punkt, an dem es um Positionierung geht. Doch wir alle haben es in der Hand, die Kurzatmigkeit der Debatte nicht durch Wortbeiträge zu verschlimmern, die in Stunden womöglich schon wieder überholt sind.

 

Unsere besondere Verantwortung
gegenüber Israel

 

Zweitens: Wir sollten uns immer der besonderen Rolle und Verantwortung bewusst sein, die Deutschland, seiner Gesellschaft und seinen Institutionen aus der Shoa erwächst. Nein, es geht nicht um eine persönliche Schuld der Nachgeborenen. Es geht auch nicht darum, dass Deutsche heute nicht das Recht haben, kritisch Stellung zu beziehen zur Politik der gegenwärtigen Regierung in Israel. Es geht aber darum zu verstehen und zu akzeptieren, dass unsere Institutionen in anderer Weise dem Staat Israel und seinen Bürgern gegenüber verpflichtet sind, als es französische sind, britische oder niederländische.

 

Darum ist es richtig und angemessen, dass die Vertreter deutscher Institutionen, ganz gleich, was sie persönlich meinen, öffentlich zurückhaltend formulieren und agieren, wenn es um Kritik an Israels Politik geht. Auch wenn sie das manchmal ungelenk, womöglich sogar indifferent erscheinen lassen mag. Forderungen, deutsche Institutionen sollten sich an einem Boykott israelischer Einrichtungen oder gar individueller Wissenschaftler beteiligen, verkennen nicht nur das Potenzial von Wissenschaft und Wissenschaftlern als Brückenbauer, sie ignorieren noch dazu die besondere historische Verantwortung unserer Gesellschaft – unabhängig davon, wer seit den Hamas-Terrorangriffen im Oktober 2023 welche Schuld auf sich geladen hat (siehe auch dieses "Statement against the Boycott of Israeli Academics", das inzwischen mehr als 7500 Wissenschaftler:innen aus aller Welt unterzeichnet haben).

 

Wir brauchen den
Rechtsstaat, keinen Pranger

 

Drittens: Deutschland ist ein Rechtsstaat, man muss diesen aber auch seine Arbeit machen lassen. Das gilt im Umgang mit antisemitischer Rhetorik und Gewalt genauso wie mit Pro-Palästina-Besetzern an Hochschulen, insofern sie Sachzerstörung betreiben, nachweislich terrorverherrlichende und antisemitische Parolen von sich geben, entsprechende Zeichen und Symbole verwenden oder die Sicherheit des Vorlesungsbetriebs gefährden. Das gilt aber auch im medialen Umgang mit Sylt-Besuchern und deren (selbst-) dokumentierten ausländerfeindlichen und rechten Verfehlungen. Es gibt keinen mittelalterlichen Pranger mehr in unserer Gesellschaft, wir sollten ihn auch in den konventionellen und in den sozialen Medien bekämpfen. Es gibt staatsanwaltschaftliche Ermittlungen und die Öffentlichkeit unserer Gerichtssäle.  

 

Viertens: Es gilt, die Wissenschaftsfreiheit wie die Meinungsfreiheit umfassend zu wahren. Das bedeutet, dass es in unser aller Interesse ist, Proteste im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg unabhängig von ihrer Richtung zu ermöglichen und zu schützen. Dazu können auch und unbedingt Proteste an Hochschulen und unter Umständen Besetzungen gehören. Schädlich, ja demokratieschädlich ist es, wenn Proteste ohne Kenntnis der Sachlage vor Ort voreilig oder pauschal verurteilt werden – umso mehr, wenn dies durch öffentliche Amtsträger geschieht. Wichtig: Sachliche Kritik an der israelischen Regierung ist noch keine Israelfeindlichkeit. Und Versuche parteipolitischer Instrumentalisierung und Profilierung schaden der Debatte, der Wissenschaft und den Hochschulen.

 

Protestierende können allerdings, siehe drittens, ihr Recht auf Ausübung ihrer Meinungsfreiheit tatsächlich sehr schnell verwirken. Die Feststellung, ob sie es tun, muss aber von den Akteuren vor Ort getroffen werden, von den dafür zuständigen Amtsträgern und nicht per Ferndiagnose durch Medien und Politik.

 

Die Schwelle, ab der Politiker Wissenschaftlern
die Legitimität absprechen dürfen

 

Eine ähnliche Differenzierung gilt, wenn Wissenschaftler:innen sich in Offenen Briefen äußern. Die Schwelle, ab der Politiker ihnen dazu die Legitimität (oder gar die Verfassungstreue) absprechen dürfen oder gar sollten, existiert – sie muss aber extrem hoch angelegt sein. Ansonsten nehmen Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit Schaden, weil legitime kritische Stimmen abgeschreckt werden.

 

Damit es kein Vertun gibt: Friedlich Protestierende und Besetzer müssen ihrerseits sehr schnell das Weite suchen, sobald sie Sachzerstörungen beobachten, antisemitische oder Pro-Hamas-Parolen und Symbole hören oder sehen. Denen, die den friedlichen Protest zerstören, sind sie nichts schuldig. Und je länger sie bleiben, ohne sich klar zu distanzieren, desto stärker wird ihr eigener Protest ebenfalls illegitim. 

 

Fünftens: Aufgrund aller von mir genannten Punkten kommt den Hochschulleitungen zurzeit eine besonders große Verantwortung zu. Es ist so, wie Walter Rosenthal, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), es am Montag ausgedrückt hat: Die Mitglieder der HRK hätten sich jüngst erneut zu Hochschulen als Orte der offenen Diskussion, des Dialoges bekannt und zu der Verantwortung, "wo immer möglich einen akademischen Diskursraum bereitzustellen".

 

Denen Respekt entgegenbringen, die unter hohem
Druck die Rechte aller zu wahren versuchen

 

Zugleich würden die Hochschulen mit den Mitteln des Hausrechts und, wo nötig, des Strafrechts reagieren, wenn die Grundsätze eines gewaltfreien Dialogs missachtet würden. Die Umsetzung dieser Grundsätze vor Ort sei allerdings eine immense Herausforderung, sagt Rosenthal: "Für die Hochschulleitungen gilt es, eine dynamische Situation in kurzer Zeit, unter hohem Druck und unter Beachtung einer Vielzahl von internen und öffentlichen Einflussfaktoren zu bewerten (und zu bewältigen) und die verfassungsrechtlich verbrieften Rechte aller Beteiligten zu wahren."

 

Rosenthal fügt hinzu, er erwarte, "dass den Menschen, die sich dieser Verantwortung engagiert stellen und in diesen Zeiten Präsenz zeigen, der entsprechende gesellschaftliche Respekt entgegengebracht und der Ermessensspielraum der Hochschulen respektiert wird, insbesondere wenn sie um Deeskalation bemüht sind." Nicht hilfreich seien medial oder direkt vorgetragene "reflexartige Angriffe, unerbetene Ratschläge, unzulässige Vereinfachungen und einseitige Zuspitzungen". 

 

Genau den gleichen Respekt und Schutz sollten wir, siehe oben, auch Wissenschaftlern entgegenbringen, die sich in die öffentliche Debatte einbringen. Selbst wenn uns das, was sie sagen, sehr ärgern sollte. Solange sie nicht eindeutig gegen Verfassung oder Grundrechte wie die Menschenwürde verstoßen. Und mit der Einschätzung dessen sollten wir, mein erster Punkt, nicht zu schnell bei der Hand sein. In jedem Fall sollten wir aufhören, mehrmals täglich Haltungsnoten zu verteilen – und denen, die Verantwortung tragen, erst einmal den bestmöglichen Willen unterstellen, nicht den schlechtestmöglichen.  

 

An der Herausforderung wachsen – oder unsere
Diskursfähigkeit auf Jahre beschädigen

 

Klar ist schließlich, dass die Politik den Hochschulleitungen keine Dienstanweisungen geben darf, wie sie mit Protesten umzugehen haben. Alles Andere läuft Hochschulautonomie und Wissenschaftsfreiheit diametral zuwider, untergräbt die Institutionen und damit auch ihre Möglichkeit, ihre von HRK-Präsident Rosenthal beschriebenen Aufgaben wahrzunehmen. Sie stehen umgekehrt dann auch voll für ihre Entscheidungen ein.

 

Nein, ich habe keine Antworten anzubieten. Nur ein paar Beobachtungen und Appelle. Eines aber weiß ich: Es steht gerade viel auf dem Spiel an den Hochschulen und darüber hinaus. Sind wir in der Lage, als Demokratie, als Gesellschaft und Wissenschaft, eine der größten politischen, ethischen und moralischen Krisen der jüngeren Vergangenheit konstruktiv zu bearbeiten und zu verarbeiten? Werden wir dem, was geschehen ist und geschieht, gerecht durch unsere Worte, Handlungen und die Formen unseres Diskurses? Wir können an dieser immensen Herausforderung wachsen. Oder aber unsere Diskursfähigkeit als Gesellschaft und Wissenschaft auf Jahre beschädigen. Wir müssen jetzt wachsam sein. 

 

Unter diesem Beitrag sind nur Kommentare mit nachvollziehbaren Klarnamen zugelassen. Ich danke für Ihr Verständnis.



In eigener Sache: Die Unterfinanzierung wächst

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Kommentare: 6
  • #1

    Oliver Locker-Grütjen (Montag, 27 Mai 2024 22:45)

    Vielen Dank für diesen ausgewogenen Beitrag.

    Wir müssen alle mitwirken, dass die Hochschulgemeinschaften ihren Werten treu bleiben: Das Handeln ist geprägt von gegenseitigem Respekt zwischen Hochschulangehörigen aller Nationalitäten, Religionen, Kulturen und Identitäten. Gleichberechtigung, Toleranz und Teilhabe sind für uns selbstverständlich. Dies gilt um so mehr angesichts der verschiedenen Krisen und Konfliktherde dieser Welt.

    Hochschulen sind öffentliche Räume, in denen junge Menschen sich und ihre Erkenntnisse aus dem Studium im Diskurs erproben sollen. Studierende und andere Hochschulangehörige haben dabei selbstverständlich das Recht, jegliche Machtverhältnisse kritisch zu hinterfragen und gegen jegliche Politik und politischen Ereignisse friedlich zu demonstrieren. Wir alle an den Hochschulen haben aber die Aufgabe, diese Gespräche und Debatten zu begleiten, den Wert differenzierter Sichtweisen und unterschiedlicher Perspektiven zu betonen und Grenzen zu setzen, wo Menschen sich bedroht, unwohl oder nicht mehr willkommen fühlen.

    Unverändert muss dabei unsere Haltung sein, dass wir jegliche Form von Gewalt oder Gewaltverherrlichung sowie jegliche Form von Antisemitismus an den Hochschulen ablehnen und nicht dulden.

    Die Hochschulen sind lebendige Reallabore – Orte, an denen friedlich und völkerübergreifend an den zentralen Herausforderungen unserer Zeit gearbeitet wird, wo in diversitätssensibler Kooperation Lösungen für grenzübergreifende und weltumfassende Probleme entwickelt werden.

    Dies müssen wir bewahren – alle gemeinsam.

  • #2

    Michael Kämper-van den Boogaart (Dienstag, 28 Mai 2024 09:54)

    Auch von mir herzlichen Dank für die besonnenen Darlegungen.

  • #3

    Roland Thele (Dienstag, 28 Mai 2024 11:25)

    Dieser Beitrag ist zu begrüßen, weil er einige sehr wichtige Denkanstöße zur Wahrung der Hochschulautonomie, Wissenschafts- und Meinungsfreiheit liefert, die durch Hetze aus Teilen der deutschen Gesellschaft und autoritäres, grundrechtsverletzendes Vorgehen der Legislative und Exekutive immer akuter gefährdet sind.
    Allerdings tappt der Autor selbst in die Diskursfalle, die er hier aufzeigen möchte, indem er viel zu einseitig auf deutsche Befindlichkeiten abstellt. Er betont die besondere Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel, ohne auf berechtigte palästinensische Interessen einzugehen und deutlich zu machen, dass besondere Verantwortung gegenüber Israel sofort ihre Grenzen finden muss, wenn Israel Völkerrecht bricht. Dies ist in eklatanter Mißachtung des palästinensischen Selbstbestimmungsrechtes seit der Nakba 1947-1949 kontinuierlich der Fall. Deutsche Staatsräson darf niemals über dem Völkerrecht stehen. Wird deutlich, dass sie es dennoch tut, muss sie neu definiert werden.
    Die besonderen Beziehungen der BRD zu Israel sind seit der Regierung Adenauer im Zuge einer zu engen Definition des Holocaust und der Übernahme des Gründungsmythos Israels als sicherer Zufluchtsstätte für alle Juden (siehe auch Andrej Gromyko‘s Rede vor der UN) zu einer leichten Quelle für die Wiedergutmachung barbarischer deutscher Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs geworden (siehe u.a. Benjamin Schütze: https://pomeps.org/supporting-plausible-acts-of-genocide-red-lines-and-the-failure-of-german-middle-eastern-studies , und Pankaj Mishra: https://www.lrb.co.uk/the-paper/v46/n01/pankaj-mishra/memory-failure), und haben eben nicht dazu beigetragen, dass Antisemitismus, Rassismus und genozidale Tendenzen in der deutschen Gesellschaft kleiner geworden sind (siehe Benjamin Schütze, und Eyal Weizman: https://www.lrb.co.uk/the-paper/v46/n08/eyal-weizman/diary). Die aktuellen innen- und aussenpolitischen Entwicklungen unterstreichen dies mehr als deutlich.
    Die Universität ist als Institution der Forschung und Lehre ein Ort der kritischen Reflexion von Wissen und respektvollen Aushandlung von bisweilen auch sehr konträren Standpunkten. Sie wird es deshalb auch aushalten müssen, dass junge Studierende, welche die Mechanismen der israelischen Besatzung und Unterdrückung der palästinensischen Zivilbevölkerung durchschaut haben, laut und unangenehm den Boykott israelischer Institutionen als legitimes und gewaltfreies Mittel gegen die von der Bundesregierung unterstützte Verletzung von Völkerrecht fordern. Dabei sind ein Teil der Studierenden sogar unmittelbar Betroffene -ob Palästinenser oder Israelis- was ihren Forderungen noch stärkere Autorität verleiht. Auch wenn es, wie der Autor in diesem Beitrag richtig aufzeigt, wichtige Gegenstimmen und Gegenargumente gegen einen Boykott gibt, und Mittel des Boykotts immer kritisch und differenziert betrachtet werden müssen, können sich diese Studierenden der Solidarität eines nicht geringen Teils ihrer Kommiliton*innen und Dozent*innen, sowie einer Fülle anderer internationaler zivilgesellschaftlicher Akteur*innen bis hin zur Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux sicher sein.

  • #4

    Jana (Mittwoch, 29 Mai 2024)

    Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich möchte noch etwas ergänzen. Ich habe oft Kommentare bei Lesern (z. B. Zeit Online) gelesen, dass Demonstrationen nichts in Hochschulen zu suchen hätten, sondern in den öffentlichen Raum gehören. Hochschulen sind aber, wenn sie nicht privat sind, öffentlicher Raum. Die Hochschulen und Liegenschaften gehören den Ländern und nicht Privatpersonen. Demonstrationen bezüglich Gaza sind dort genauso legitim wie die Klimaschutzdemonstrationen.
    Aber eine Einschränkung habe ich. Ich finde es unglaublich schwierig, während einer Demo sich von Radikalen zu distanzieren, wenn die friedlichen Demonstranten zuerst da waren und die Veranstaltung dann gekapert wird. Da das derzeit nahezu immer passiert, würde es zur Folge haben, dass jede friedliche Demo demnächst abgebrochen (während die Radikalen weiter machen) und am Ende gar nicht mehr stattfinden wird. Da würde ich auf den bereits genannten Punkt der Strafverfolgung durch die Justiz verweisen wollen.

  • #5

    Ralf Meyer (Mittwoch, 29 Mai 2024 15:58)

    @Jana: Ein Minimalbeispiel dafür, sich von Leuten zu distanzieren, die einen friedlichen Protest kapern wollen, lieferten die Bauernverbände zu Jahresbeginn, siehe z.B.
    https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/bauernverband-demos-100.html
    und sehr viele entsprechende Zeitungsberichte. Letztlich ist es damit zwar nicht gelungen, Kaperversuche ganz zu unterbinden. Aber zumindest sind die Bauernverbände dadurch relevante Gesprächspartner geblieben. Wer eine Demonstration ausrichtet, sollte vorher schon offen sagen, wofür man demonstriert und was man dort nicht haben möchte, also bestimmte Parolen oder auch bestimmte Symbole verbieten. Zum Beispiel erlaubt es Fridays4Future nicht, dass Parteien bei ihren Demonstrationen offen mitdemonstrieren. Wer propalästinensische Demonstrationen ausrichtet und kein Konzept hat, welche Regeln gelten und wie sie durchgesetzt werden sollen, handelt mindestens grob fahrlässig. Man muss inzwischen damit rechnen, dass solche Demonstrationen gekapert werden, es gibt ja genügend Präzedenzfälle.

  • #6

    Holger Hanselka (Donnerstag, 30 Mai 2024 23:02)

    Danke für diese klaren Worte, für die besonnene Analyse und präzise Einordnung. Diese hebt sich wohltuend von der Kurzatmigkeit, den Vereinfachungen und reflexartigen Äußerungen der aktuellen Debatte ab.

    Uns muss bewusst sein: Wir tragen Verantwortung und haben gleichzeitig die Aufgabe, das hohe Gut unserer demokratischen Diskursfähigkeit zu schützen.

    Hoffen wir, dass Ihre beherzten Worte gleichermaßen in der Wissenschaftscommunity, bei den Amtsträgern der Gesellschaft und in den Medien gehört werden.

    Holger Hanselka, Präsident des Fraunhofer Gesellschaft