Der Wissenschaftsrat will eine "eigenständige Organisation" für die Lehre als Nachfolge für den auslaufenden Qualitätspakt. Die Hochschulrektorenkonferenz will das verhindern. HRK-Präsident Peter-André Alt hat jetzt ein Strategiepapier in die politischen Beratungen eingespielt, das es in sich hat.
DER SCHWENK HATTE viele überrascht. Nach einem guten Jahr Fundamentalopposition gegen Dauer-Drittmittel für die Lehre hatte sich die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Ende August als "Partner bei der Ausrichtung" beworben. Als Partner eines, so formulierte es der neue HRK-Präsident Peter-André Alt hier im Blog, "auf Dauer angelegten Wettbewerbs zur Förderung von Lehrinnovationen". Die HRK sei bereit, diesen zu "administrieren", verkündete Alt. "Anstatt Zeit und Energie auf neue Institutionen und mehr Bürokratie zu verschwenden, sollten wir lieber in die Diskussion einsteigen, welche Qualitätskriterien die Grundlagen eines solchen Wettbewerbs werden könnten."
Das mit den "neuen Institutionen" war gemünzt auf ein im Mai 2017 veröffentlichtes Positionspapier des Wissenschaftsrates ("Strategien für die Hochschullehre"), in der dieser die Gründung einer "bundesweit eigenständigen Organisation" angeregt hatte, die auf Antrag Fördermittel für lehrbezogene Vorhaben vergeben solle, "sowohl für neue innovative Lehrprojekte und übergeordnete Programme an Hochschulen als auch für die Ausbreitung erfolgreicher Maßnahmen." Eine Art DFG für die Lehre also als Nachfolge des nach 2020 auslaufenden Qualitätspakts Lehre, die Förderung befristeter Projekte – aber durch eine dauerhafte neue Einrichtung. "Auch die Lehre braucht in Deutschland eine eigene Stimme", kommentierte die WR-Vorsitzende Martina Brockmeier vergangenes Jahr.
Der damalige HRK-Präsident Horst Hippler hatte den Vorschlag nur wenige Tage später entschieden zurückgewiesen. Alt klang diesen August schon anders. Und inzwischen hat die Hochschulrektorenkonferenz auch ein Konzeptpapier in Umlauf gebracht, in dem sie ihr Angebot an die Politik im Detail ausführt – und das bei den Wissenschaftsministern in Bund und Ländern zurzeit für Diskussionen sorgt: Schon morgen gehen die Verhandlungen in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) weiter.
"Das falsche Signal zur falschen Zeit"
Eine eigenständige Organisation für die Lehre sei "die falsche Symbolik", heißt es in dem bislang unveröffentlichten Papier, ein "falsche Signal zur falschen Zeit", verbunden mit hohen administrativen Kosten, das zu noch mehr Gremien und damit zur weiteren institutionellen Zersplitterung der Hochschul- und Wissenschaftslandschaft führe. Außerdem, meint die HRK, befänden sich "Standards und etablierte Kriterien für gute Lehre" erst in der Entwicklung und seien "als Bezugspunkt und Basis für eine eigenständige Institution" kaum vorstellbar.
Man kann die Argumentation für fadenscheinig, schlagwortlastig und widersprüchlich halten. Das Noch-mehr-Gremien-Argument würde zum Beispiel die HRK sicherlich nicht einsetzen, wenn es ein Gremium in ihrem Sinne wäre, und der Mangel an Standards und Kriterien gehört laut Wissenschaftsrat genau zu den Gründen, weswegen er eine eigenständige Stimme für die Lehre für erforderlich hält.
Doch in der Landespolitik scheint die Alternative "unterhalb einer rechtlich eigenständigen Organisation", wie sie die HRK im Folgenden beschreibt, durchaus auf Gegenliebe zu stoßen. Denn auch wenn die Wissenschaftsminister im Wissenschaftsrat dem Positionspapier zugestimmt hatten – so richtig warm waren viele mit der Idee bisher nicht geworden, auch weil sie einen wachsenden Bundeseinfluss über die neue Organisation fürchten.
Die HRK will drei Fördersäulen
Konkret schlägt die HRK drei Fördersäulen vor. Nummer eins: Die bisherige Projektförderung des Qualitätspakts Lehre soll "mit neuen Kriterien und besserer Governance" fortgesetzt werden. Antragsteller sollen die Hochschullehrenden sein. Langfristig will die HRK allein in dieser Säule so viel Geld sehen, wie der Qualitätspakt zurzeit insgesamt umfasst: 200 Millionen Euro im Jahr. Neben der offenen Projektförderung könnten in Säule I nach Auffassung der HRK auch "Zukunftsthemen des Bundes und der Länder" ("z.B. Digitalisierung, Lebenslanges Lernen") speziell berücksichtigt werden. Doch dürften diese regelmäßig wechselnden themengeleiteten Ausschreibungen nicht die existierenden Programmfreiräume einschränken.
Die Fördersäule zwei im HRK-Konzept riecht ein wenig nach dem Prinzip "Zukunftskonzept" in der ehemaligen Exzellenzinitiative: Eine "besondere institutionelle Förderung" solle einer begrenzten Zahl von Hochschulen zugutekommen, die "ein umfassendes Konzept zur Förderung guter Lehre vorlegen, das eine Mindestzahl von Kriterien in bestimmten Handlungsfeldern erfüllt." Diese Kriterien könnten aus den Bereichen Curriculumsentwicklung, "Lehren, Lernen", Prüfen, "Beratung und Betreuung", "Personalentwicklung und Anreizsysteme" sowie "Organisationsentwicklung und Steuerung" stammen. Für die zweite Säule fordert die HRK "mindestens 100 Millionen Euro".
Eine "Plattform zur Qualitätsentwicklung"
soll die Lehrgemeinschaft ersetzen
Die dritte Säule schließlich ist ein explizites Zugeständnis an die Fans einer Deutschen Lehrgemeinschaft: Eine "Plattform zur Qualitätsentwicklung" solle etabliert werden, schlägt die HRK vor, mit Hochschullehrern "als wichtigste Akteure". Die Arbeitsweise der Plattform bleibt ein wenig im Ungefähren, was wohl daran liegt, dass es sich hierbei nicht unbedingt um eine Herzensangelegenheit vieler Rektoren handelt. Laut Konzeptpapier soll es zum einen um die Erarbeitung fachübergreifender Positionen und Empfehlungen gehen, zum anderen aber auch um deren Übersetzung "in fachspezifische Perspektiven." Die Plattform könnte Schwerpunktthemen für einen begrenzten Zeitraum definieren, Seminare und Workshops organisieren, eine Datenbank mit Praxisbeispielen betreiben und – ganz wichtig – einen Gutachterpool aufbauen, der die Entscheidungen in der zweiten Säule vorbereitet. Eine "geeignete Einbeziehung von Studierenden" sei hier denkbar.
Und wie definiert die HRK jetzt ihre eigene Rolle im Gesamtkonstrukt ihrer Vorschläge? Vor allem: ziemlich umfangreich.
Für die Säule I (Projektförderung) will die HRK eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe einsetzen (inklusive "Beobachtern" aus der Politik von Bund und Ländern), die einen Vorschlag für die Auswahlkriterien machen soll. Diese Auswahlkriterien sollten im Sinne des Wissenschaftsrats-Positionspapiers sein. Das Auswahlgremium (das für die Säulen I und II zuständig sein soll) will die HRK analog zum Qualitätspakt Lehre mit 16 Mitgliedern ausgestatten, von denen 12 aus den Hochschulen stammen. Die Bestellung der 12 soll wie bisher auf Vorschlag von HRK und Wissenschaftsrat, aber künftig zusätzlich "mit zwingender Einbeziehung der Landesrektorenkonferenzen" erfolgen.
Auch bei der Erarbeitung der Kriterien für die Säule II (Hochschulkonzepte) will die HRK den nötigen Arbeitsprozess steuern. Die Anträge in der zweiten Säule sollten zunächst begutachtet werden (zum Beispiel durch den Gutachterpool, siehe oben), die Förderentscheidung sollte das bereits erwähnte Auswahlgremium treffen, in dem die "hochschulischen Mitglieder" die "Herrschaft über das Begutachtungsverfahren und die Gutachterauswahl" haben sollen – also ein wissenschaftsgeleitetes, kein politisches Verfahren.
Die "Plattform zur Qualitätsentwicklung" (Säule III) soll gleich ganz bei der HRK angesiedelt werden, was Sinn ergibt, steht sie doch sonst in der größten Gefahr, ein institutionelles Eigenleben zu entwickeln, das die Hochschulrektoren vermeiden wollen.
Die Säulen I und II will die HRK nur konzeptionell (mit-) steuern. Die formale Organisation der Begutachtung, Bewilligung, Prüfung und Abrechnung soll durch einen Projektträger ähnlich wie beim Tenure-Track-Programm passieren, der auch die dafür nötige Geschäftsstelle betreiben soll.
Ziel: "Community Building"
Insgesamt, betont die HRK, müsse es gelingen, dass das neue Programm anders als der bisherige Qualitätspakt nicht nur als "Geldtopf" wahrgenommen werde, sondern auch dem "community building" diene. Der QPL sei kein "Identifikationsträger für die Hochschulen", das neue Programm müsse es sein. Oder zumindest die Plattform. Ein strategischer Programm- beirat, der wiederum mehrheitlich aus Hochschulvertretern bestehen soll, soll gegenüber dem Förderer langfristige Entwicklungsempfehlungen aussprechen.
Die QPL-Nachfolge soll auf Dauer gestellt und in seiner Funktionsweise alle sieben Jahre überprüft werden. Nett ist die Formulierung, wie die HRK an das Geld der Bundesländer will: Das neue Programm biete eine "deutliche Stärkung der Länderverantwortung und des Ländereinflusses", die sich auch "in den entsprechenden Finanzierungsanteilen" abbilden solle.
HRK-Präsident Alt, erst im Juli ins Amt gekommen, sagte vor dem Wochenende auf meine Anfrage, das Papier sei der Versuch, eine indikatorengestützte Förderstruktur hinzubekommen, "ohne dass sie sich in der institutionalisierten Form einer Lehrakademie verfestigt." Die Arbeit an dem Konzept habe er, unterstützt von Vizepräsident Burckhart, wenige Wochen nach seinem Amtsantritt begonnen, im Oktober sei es dann in seinen Eckpunkten vom HRK-Senat bestätigt worden. Auf eine Detail-Abstimmung im Senat und in der Vollversammlung der Hochschulrektorenkonferenz habe man bewusst bislang verzichtet. Dafür würden alle Mitgliedshochschulen bei der Diskussion über die im Papier genannten Qualitätskriterien umfangreich einbezogen, wenn es an die Umsetzung gehe.
Alts neue Strategie für die HRK wird sichtbar
So ist das Papier der erste Ausdruck eines grundlegenden Strategiewechsels, den Alt unmittelbar nach seiner Wahl Ende April angekündigt hatte. Die HRK müsse auch "Thinktank werden“" hatte er im Interview hier im Blog gesagt, "wir müssen stärker als bislang über die Zukunft des Hochschulsystems als Ganzes reden und der Gesellschaft neue Antworten anbieten." Man brauche den Mut, "nicht immer nur hinterherzulaufen, sondern selbst Themen zu setzen." Es liege auf der Hand, sagte Alt, dass keine zugespitzten Thesen entstehen könnten, "wenn sich auf der Jahresversammlung 200 Rektoren zusammensetzen und gemeinsam anfangen, im Text irgendeiner Entschließung herumzuarbeiten." Die Meinungsbildung müsse neu organisiert werden.
Fast so, als wolle er die kantige Ansage von vor einem halben Jahr etwas abrunden, fügt Alt heute noch hinzu, der "Sachverstand und die Interessen der HRK-Mitglieder" seien natürlich zentral. Sie müssten deshalb vor allem dann einbezogen werden, "wenn es in die entscheidenden Phasen zentraler Prozesse geht."
Das erklärte Ziel, Themen pointiert in den politischen Prozess einzuspielen, scheint Alt jedenfalls gleich beim ersten Anlauf gelungen zu sein: In der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern stieß das Papier auf spürbare Resonanz. In ihrer vorigen Sitzung beschloss die GWK-Staatssekretärsgruppe, in ihren weiteren Beratungen "auch die Vorschläge der Hochschulrektorenkonferenz zur Nachfolge des Qualitätspakts Lehre zu berücksichtigen".
Die Länder scheinen anzubeißen
Alt ist mit seinem Vorstoß auch deshalb so erfolgreich, weil er geschickt eine Lücke bedient: Die Länder sind dringend auf der Suche nach neuen Argumenten. Der Bund drängt seit Verhandlungsbeginn auf die vom Wissenschaftsrat geforderte eigenständige Organisation für die Lehre, die Länder wollen sie nicht. Doch reicht es eben auf Dauer nicht, nur "nein" zu sagen. Der HRK-Vorschlag hat aus Sicht der Länder nun das Potenzial, konstruktiv genug daherzukommen, um der Organisationsidee das Wasser abzugraben. Und genau das ist, siehe oben, auch das Ziel von Alt.
Morgen treffen sich die GWK-Staatssekretäre erneut, dann wollen sie wieder über den Hochschulpakt reden, auch ihre Diskussion über die Qualitätspakt-Nachfolge und "unter anderem" die HRK-Vorschläge wollen sie fortsetzen. Zusätzlich sollen in den nächsten Wochen weitere Akteure aus der Wissenschaftsszene Gehör finden, zum Beispiel Mitglieder des Wissenschaftsrats.
Apropos: Es wäre wirklich spannend zu erfahren, was die Wissenschaftsratsvorsitzende Brockmeier von den HRK-Vorschlägen hält, die so offen gegen die Kernidee des WR-Positionspapier gerichtet sind. Doch Brockmeier möchte das Papier öffentlich nicht kommentieren, solange es nur intern kursiert. Verständlich – und doch wäre es dringend nötig, dass die Debatte jetzt bald in der Öffentlichkeit geführt wird. Es dauert nicht mehr lange, und die ersten Vorentscheidungen stehen an. Und diesmal gibt die HRK das Tempo vor.
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Klaus Diepold (Montag, 22 Oktober 2018 12:28)
Wenn es zu viele Institutionen für die Lehre gibt, dann könnte man darüber nachdenken die HRK abzuschaffen. Das spart viel.
Ansonsten kann ich nur feststellen, dass die jetzigen Pläne/Vorschläge ziemlich stark top-down sind und kein bottom-up durch die Lehrenden in den Vordergrund bringt. Die Begutachteritis besetzt mit sogenannten "Experten-Gremien" halte ich für wenig geeignet dass eine Identifikation auf Seiten der Lehrenden einsetzt. Es wird dann wieder nur das gefördert, was politisch opportun ist und was Experten für richtig halten. Insgesamt ist mir der Vorschlag von Alt viel zu kopflastig und erscheint mir primär politisch motiviert zu sein. Der eigentliche Geist des Vorschlages aus den WR wird damit nicht aufgenommen und befördert sondern stillschweigend beerdigt. Am Ende des Tages geht es offenbar um Macht und Kontrolle und nicht um die effektive Weiterentwicklung der Lehre.
Zukunftsmusiker (Montag, 22 Oktober 2018 20:36)
@Diepold: Völlig richtig, viel zu kopflastig, und dazu politisch motiviert. Das Grundproblem ist, dass die HRK die Hochschulleitungen vertritt, also die primär politisch handelnden Funktionäre und gerade nicht die kreativen Forscher. Der Versuch der HRK, sich neuerdings als "Stimme der Hochschulen" zu verkaufen, ist allzu durchsichtiges Marketing.
Dr. Janinchen (Dienstag, 23 Oktober 2018 07:39)
Sehe ich genauso. HSleitungen folgen aus meiner Sicht hauptsächlich dem Geld und den damit von der Politik gesetzten "Trends" in der Lehre.
Und was soll mit einer solchen QPL-Ablöse eigentlich aus den Dauermaßnahmen werden, die aktuell noch QPLfinanziert sind? Z.B. hunderte wenn nicht tausende Mitarbeitende
im Bereich Hochschuldidaktik und Lehretwicklung oder auch QM. Ohne die sänke die Qualität der Lehrprojekte aus meiner Sicht sehr stark.
Johannes Geibel (Dienstag, 23 Oktober 2018 11:41)
Das ist aus meiner Sicht mal wieder eine wissenschaftspolitische Debatte, die nach dem klassischen Muster verläuft. Und das primäre Muster ist der übliche routinierte Zwist zwischen Bund und Ländern.
Dabei sollte die Debatte aus meiner Sicht erstmal mit einer nüchternen Bestandsaufnahme starten - die Bedeutung von Lehre spielt im deutschen Hochschulwesen für die akademische Karriere eine stark marginale Rolle und der großen Mehrheit der Hochschullehrenden fehlt es an fundierten didaktischen Wissen in Theorie und Praxis. Wer sich auch international an Hochschulen bewegt hat, kann ein Lied davon singen, von welch schlechter Qualität die Hochschullehre hierzulande ist. Gerade ein Blick über den Tellerrand, z.B. in die Niederlande, zeigt, wie es besser geht. Dort gibt es eine Art "Lehrführerschein". Zu deren Einführung haben sich die 14 Universitäten dort verpflichtet. Und es liegt in deren Verantwortung, entlang bestimmter Kriterien eigene hochschuldidaktische Qualifizierungsangebote zu entwickeln - abgestimmt auf das Profil der eigenen Hochschule. Spannend an dem Konzept finde ich, dass auf die Selbstverantwortung der Hochschulen abstellt und an den Bedarfen vor Ort ansetzt.
Anstatt also in routinierte Debatten über neue Institutionen zu verfallen, könnten die Länder auch einfach mit bestehenden Möglichkeiten (Landeshochschulgesetze, Entwicklungspläne, Ziel- und Leistungsvereinbarungen) die Lehre an Hochschulen endlich aufwerten. Und zwar jetzt!
Link: "Der niederländische Lehrführerschein – ein Vorbild für Deutschland", http://www.che.de/cms/?getObject=5&getNewsID=2162&getCB=398&getLang=de
Steffen Prowe (Dienstag, 23 Oktober 2018 12:52)
Der Hinweis von Johannes Geibel auf die sehr erfolgreichen Strukturen in den Niederlanden ist prima. Dort wird Geld gegeben mit klarem Auftrag, verankert in gegenseitigen Verpflichtungsmodellen (Lehrerführerschein), welcher motivierte Lehre durch infrastrukturelle Honorierung etabliert. Wer sich dort bewirbt, weiß was sie/er leisten muss & erwarten darf.
Und der ewige, nervige föderale Zankapfel ist ein massiver Hemmschuh eines "Problems" (oder einer Herausforderung), die seit Ewigkeiten bekannt ist. Es geht um Bildung und junge Menschen!! Und die Lösungsoptionen dafür können wie bei guten Fahrradstrukturen ;) von den niederländischen Hochschulen auf Basis von Erfahrung und erfolgreichen Konzepten erlernt werden. Tipp: an der TU Delft mal schauen.
Claudia Bade (Dienstag, 13 November 2018 13:30)
Ein Blick in andere Länder könnte die Lösungswege ebenfalls bereichern, z.B. Schweden und die Niederlande, wo durch die Verpflichtung (per Gesetz geregelt) zum hochschuldidaktischen Kompetenzerwerb als Teil des academic development aller Lehrenden an den jeweiligen Hochschulen ein den Hochschulen adäquates Konzept aufgebaut wurde, welches heute als "selbstverständlich" von Akademiker*innen, Studierenden und Hochschulleitungen akzeptiert ist.
Das erfordert qualifizierte academic developer/ Hochschuldidaktiker*innen, die dank einer festen Anstellung ihr hochschuldidaktisches Tun auch wissenschaftlich begleiten. Statt ständig neue Projektanträge zu schreiben, um sich weiter zu finanzieren, betreiben sie "scholarship of academic development" und wir alle haben somit wissenschaftliche Literatur und Forschungsergebnisse, die der Community (auch in Deutschland) bei der Gestaltung guter Lehre zur Verfügung stehen.
Mit Sicherheit ist es nicht genau dieser Weg, aber der Blick in andere, vielleicht vor allem europäische, Länder öffnet neue Perspektiven, auch kurzfristig (also vor Sommer 2019).