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KMK legt neue Zahlen zu Corona-Infektionen an Schulen vor

Die Länder berichten einen massiven Rückgang gegenüber Dezember sowohl bei Schülern wie auch bei Lehrern.

SEIT VERGANGENER WOCHE sind die meisten Grundschüler wieder im (teilweisen) Präsenzunterricht, und die Kultusministerkonferenz (KMK) führt ihre im Lockdown ausgesetzte wöchentliche Corona-Statistik fort.

Ihren heute veröffentlichten Zahlen zufolge waren in der vergangenen Woche bundesweit 2.795 Schülerinnen und Schüler aktuell mit dem Virus infiziert, was einem Anteil von 0,04 Prozent entspricht – wobei wegen mehrerer immer noch im Distanzunterricht befindlichen Jahrgänge nur gut 7,4 Millionen Schüler berücksichtigt wurden. Zum Vergleich: In der letzten Woche vor den Schulschließungen im Dezember waren es 10,05 Millionen Schüler, und die Zahl der aktuellen Infektionen wurde mit 19.939 angegeben (0,20 Prozent).

Damit ist der von der KMK berichtete Anteil aktuell infizierter Schüler im Laufe des Lockdowns auf ein Fünftel gesunken.

Bei den Lehrkräften berichtet die Kultusministerkonferenz aktuell 676 infizierte Lehrkräfte, was bei gut 858.000 einbezogenen Personen einen Anteil von 0,08 Prozent bedeutet. Im Dezember waren 3346 aktuelle Infektionsmeldungen unter den damals berücksichtigten 894.000 Lehrkräften (0,37 Prozent) bekannt. Damit sank der Anteil infizierter Pädagogen im Lockdown relativ gesehen sogar noch stärker als bei den Kindern und Jugendlichen.

Für insgesamt 9500 Schülerinnen und Schüler war den Ländern zufolge in der vergangenen Woche eine Quarantäne angeordnet, dasselbe galt für 1344 Lehrkräfte. Zum Vergleich die Dezemberwerte: fast 223.000 Schüler und gut 14.000 Lehrkräfte.

Parallel zum Präsenzstart in vielen Kitas und Schulen ging in der vergangenen Kalenderwoche die Zahl der Tests bei Kindern und Jugendlichen merklich nach oben, wodurch zuletzt auch die Zahl der Infektionsmeldungen in dieser Altersgruppe wieder stark gestiegen war.

Kommentare

#1 -

Gunnar Kanold | Fr., 05.03.2021 - 21:56
Die Kultusminister wollen mit ihren Prozentangaben die Zahlen klein erscheinen lassen. Wenn man die Prozentangaben mal genauer betrachtet, sind sie nicht so klein, wie sie erscheinen sollen. Im Dezember infizierten sich nach Angaben der KMK 3346 Lehrer in Deutschland - in nur 15 Tagen Unterricht! Nimmt man an, dass sich im November in 30 Tagen 5000 Lehrer infiziert haben, im Oktober 2000 und in allen anderen Monaten zusammen 1000, dann haben sich bisher 11.346 Lehrer infiziert - und diese Annahme ist eher klein gerechnet.
Daraus ergibt sich, dass sich bisher 1,27% aller Lehrer in Deutschland infiziert haben. Nimmt man an, dass ein Kollegium einer Schule durchschnittlich aus 50 Kollegen besteht, dann hatte im Durchschnitt mehr als jede zweite Schule einen infizierten Kollegen.

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