Die Hochschulrektorenkonferenz braucht einen neuen Chef, und das inmitten unruhiger Zeiten. Oliver Günther und Walter Rosenthal wollen es beide werden. Bei "Wiarda wundert sich" treffen sie sich zur Wahldebatte.
Der Fragensteller-Podcast mit Oliver Günther (oben rechts) und Walter Rosenthal (unten rechts).
Foto Günther: Ernst Kaczynski. Foto Rosenthal: Jens Meyer.
AM 9. MAI wird er gewählt, der neue Chefrepräsentant der deutschen Hochschulen, doch ein öffentliches Aufeinandertreffen vorab war nicht geplant. Schade, dachte ich. Denn wer HRK-Präsident wird, ist nicht nur für die wahlberechtigten Hochschulleitungen von Bedeutung, sondern auch für alle anderen an den Hochschulen. Macht er seinen Job gut, prägt der Neue die wissenschaftspolitischen Debatten entscheidend mit.
Zwei Männer, zwei in Westdeutschland aufgewachsene Präsidenten mittelgroßer ostdeutscher Universitäten, sind die Kandidaten, die ins Rennen gehen. Sie müssen aber die Vielfalt der Hochschulen und Menschen, die dort arbeiten, vertreten. Wie kann das gelingen? Was ist die HRK, was sollte sie ein, und für wen spricht sie?
Das ist nur eine der Fragen, die ich den beiden gestellt habe: dem Wirtschaftsinformatiker Oliver Günther, seit 2012 Präsident der Universität Potsdam, und den Mediziner und Pharmakologe Walter Rosenthal, der seit 2014 die Friedrich-Schiller-Universität Jena leitet.
Außerdem wollte ich wissen, wie zwei Unipräsidenten die Kluft zwischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaft in der HRK überwinden wollen, wie ihre Lösung für die Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes aussähe – und welche Schlussfolgerungen sie aus den neuerdings sinkenden Studierendenzahlen ziehen. Und schließlich habe ich sie gefragt, wie sie die Forschungs- und Innovationspolitik der Bundesregierung beurteilen – und welche Veränderungen sie erreichen wollen.
Wer Streit zwischen den beiden erwartet, wird weitgehend enttäuscht. Mehr nach innen und außen kommunizieren wollen sie beide. Aber beim genauen Hinhören zeigen sich dann doch die Unterschiede. Vor allem für jene, die nicht wahlberechtigt sind, könnten sie entscheidend sein.
Sie interessieren sich besonders für bestimmte Themen und Antworten? Hier der chronologische Überblick.
Die "Kapitelmarken" finden Sie im Podigee-Player unter den drei Punkten.
Eingangsstatements:
Warum möchten Sie gern HRK-Präsident werden? Was werden Ihre Leitthemen sein?
02:00 Oliver Günther
04:30 Walter Rosenthal
Leitfrage 1:
Die HRK will Stimme der Hochschulen sein. Was bedeutet das für Sie?
07:30
Leitfrage 2:
Wie wollen Sie das Verhältnis zwischen Universitäten und HAWs in der HRK verbessern?
15:45
Leitfrage 3:
Wie würde Ihre Lösung für die Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes aussehen?
22:35
Leitfrage 4:
Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie aus den bundesweit sinkenden Studierendenzahlen?
32:15
Leitfrage 5:
Welche Hoffnungen und Erwartungen haben Sie an die Innovationspolitik der Bundesregierung?
39:30
Schluss-Statements:
Was wollen Sie zum Ende noch sagen?
44:15 Oliver Günther
46:35 Walter Rosenthal
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