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KMK-Schalte: Was die Kultusminister nach dem 10. Januar an den Schulen vorhaben

Am Montagvormittag berät die Kultusministerkonferenz zur Situation der Schulen, wenn der Lockdown weitergeht. Es zeichnen sich erste Linien ab.

AM DIENSTAG KONFERIEREN die Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), schon am Montagvormittag schalten sich die Kultusminister zusammen, um sich abzustimmen. Im Vorfeld zeichnet sich ab, dass es wohl keine bundeseinheitliche Linie zum weiteren Umgang mit Kitas und Schulen geben wird, wenn der Lockdown wie erwartet verlängert wird – wohl aber gemeinsame Grundsätze. 

 

Als wahrscheinlich gilt, dass die meisten Länder in der Woche ab 11. Januar den Präsenzunterricht noch untersagen oder die Aussetzung der Präsenzpflicht verlängern werden. Mehrere Regierungen, etwa die von Hamburg, Bremen und Berlin, haben dies bereits beschlossen. Einige Länderchefs hatten sogar angekündigt, voraussichtlich bis Ende Januar im Distanzbetrieb zu bleiben. Eine Zusammenfassung der Debatten der vergangenen Tage, verschiedener Ankündigungen, Vorschläge und Positionspapiere finden Sie hier

 

Was vor der Digital-Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) bereits absehbar ist: Die Bildungspolitiker wollen gegenüber ihren Regierungschefs weiter >>>



 

>>> auf dem Vorrang der Bildungseinrichtungen bei möglichen ersten Lockerungen pochen. Ebenso wollen sie bekräftigen, dass Distanzunterricht immer nur eine gewisse Zeit ohne negative Folgen für Kinder und Jugendliche möglich sei – vor allem für die jüngeren. Weshalb die Rückkehr zum Präsenzunterricht für Grundschüler möglichst früh erfolgen müsse. 

 

Gleichzeitig betonten mehrere Minister im Vorfeld der KMK-Schalte jedoch auch, sie müssten anerkennen, dass ein normaler Schulbetrieb angesichts der weiter hohen Inzidenzwerte und der noch dazu unklaren Datenlage nach den Feiertagen derzeit unmöglich sei. 

 

Täglicher Präsenzunterricht zunächst
für die Klassen 1 bis 6?

 

Den Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht peilen die meisten Kultusminister deshalb frühestens für die Woche ab 18. Januar an – und dann wie erwähnt differenziert nach Altersstufen. Das wahrscheinlichste Szenario dort, wo es zu Lockerungen kommt, sieht im Augenblick so aus, dass zunächst nur die Klassen 1 bis 6 in den täglichen Vollbetrieb zurückkehren würden. Die oberen Klassenstufen würden noch im Distanzunterricht bleiben oder, je nach Land, bereits in den Wechselbetrieb einsteigen – und ihn so lange fortführen, bis landesweit oder regional eine bestimmte Inzidenz (möglicherweise 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tage, wie es das Robert-Koch-Institut vor Monaten als Richtschnur vorgeschlagen hatte) unterschritten ist. Ein ähnliches Vorgehen hatte Niedersachsen bereits Mitte Dezember angekündigt – schon für die Woche ab 11. Januar. Zuletzt hatte auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach vergleichbare Vorschläge gemacht.

 

Sonderreglungen für mehr Präsenz soll es wohl weiterhin für Abschlussklassen geben – so oder ähnlich, wie sie bereits Mitte Dezember beschlossen worden waren. 

 

Offen ist, inwieweit die KMK am Montagmorgen ein länderübergreifendes Vorgehen beschließen wird. Oder, was zunehmend wahrscheinlich wird, ob sie es bei sehr allgemeinen Grundsätzen belässt, auch um dem Treffen der Regierungschefs nicht vorzugreifen.

 

Alle diskutierten Lockerungen gelten zudem unter dem Vorbehalt, dass der Lockdown in den nächsten ein, zwei Wochen die gesamtgesellschaftlichen Infektionszahlen zumindest spürbar nach unten bringt. Und dass zusätzliche Erkenntnisse über die zuerst in Großbritannien festgestellte Virusmutation nicht zu einem längeren strikten Lockdown auch aller Schulen zwingen.



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